Der Lebenslauf, auch als Vita oder Curriculum vitae (CV) bekannt, ist der wichtigste Bestandteil einer jeden Bewerbung. Du kannst davon ausgehen, dass manche Personaler sich den Lebenslauf zuallererst ansehen und danach entscheiden, ob es sich überhaupt lohnt, deine Bewerbung genauer durchzusehen.Deshalb solltest du großen Wert auf die Verfassung deines Lebenslaufs legen und mit deiner Erfahrung und deinen Qualifikationen einen guten Eindruck erwecken.
In aller Regel wird der Arbeitgeber in der Ausschreibung einen tabellarischen Lebenslauf einfordern. Lies die Ausschreibung aber auf jeden Fall aufmerksam, denn falls du einen ausführlichen Lebenslauf oder – was sehr selten vorkommt – sogar einen handschriftlichen Lebenslauf einreichen sollst, legt der Arbeitgeber auch Wert darauf, dass du dich daran hältst. Jetzt passende Nebenjobs finden
Ziel des Lebenslaufs ist es, einen umfassenden Überblick über deine Person, deine Ausbildung, deine praktischen und beruflichen Erfahrungen, über deine zusätzlichen Qualifikationen und Interessen zu geben. Dabei ist es wichtig, dass dein Lebenslauf auch formal übersichtlich gestaltet ist.
Während du dich beim Anschreiben und beim Motivationsschreiben als Individualisten präsentieren darfst, erwarten die Personalchefs beim Lebenslauf sozusagen die Konformität. Der Lebenslauf dient dazu, dass die wichtigsten Daten zu deiner Person schnell herausgefiltert werden können – deshalb wollen die Personaler wissen, wo welche Info steht und du solltest dich stets an die aktuell standardisierten Formalia halten. Dazu, deine Motivation und dein besonderes Interesse an dem jeweiligen Job, sei es ein Studentenjob oder eine Festanstellung, hervorzuheben, dienen die anderen Bestandteile deiner Bewerbung.
Eine Ausnahme bildet der ausführliche Lebenslauf. Bei ihm geht es durchaus darum, individuelle Akzente zu setzen und unter Beweis zu stellen, dass du strukturiert schreiben kannst. Allerdings wird der ausführliche Lebenslauf meistens vor allem von Förderinstitutionen und Stiftungen gewünscht, in der Berufswelt wird der prägnante und übersichtliche tabellarische Lebenslauf bevorzugt.
Vorlagen für Lebensläufe findest du zahlreich im Internet. Dort kannst du dir die erwünschten Formatierungen abschauen. Wähle aber nicht die erstbeste Vorlage, sondern vergleiche die Vorlagen zunächst miteinander. Wichtig ist, dass du eine aktuelle Vorlage wählst, denn es ergeben sich immer mal wieder Formatänderungen – und auch für Bewerbungen im Ausland, wie zum Beispiel die USA oder Großbritannien gelten andere Standards.
Derzeit findet nämlich schon ein Wandel statt. Während Berufsanfänger in Deutschland bisher ihre Ausbildungsdaten und beruflichen Erfahrungen chronologisch ordneten und erst Professionals, die bereits seit fünf Jahren im Berufsleben stehen, mit ihrer aktuellen Tätigkeit begannen, setzt sich dieses „amerikanische Modell“ derzeit mehr und mehr auch in Deutschland durch.
Dein Lebenslauf – Aufbau und Informationen
Dein Lebenslauf sollte insgesamt zwei bis drei Seiten umfassen.
Für Fließtexte in der Bewerbung haben sich Schriften mit Serifen – wie Times New Roman und Georgia, für kurze Texte und Überschriften Schriften ohne Serifen – wie Arial und Verdana etabliert. Was die Schriftgröße betrifft, merkt man sich am besten die Folge 12 – 14 – 16: Der Fließtext hat die Schriftgröße 12pt, für Teilüberschriften, den Adressblock und das Datum wählt man 14pt, für Hauptüberschriften Schriftgröße 16pt.
Solltest du für eine kleine Textmenge extra eine neue Seite beginnen müssen, kannst du auch die Abstufung 11 – 13 – 15 wählen.
Auf der linken Seite stehen die jeweiligen Daten mit Monats- und Jahresbezeichnung, rechts dann die zugehörigen Stationen deines Lebenslaufs.
Die Seiten solltest du zudem durchnummerieren und mit deinem Namen versehen.
Dein Bewerbungsfoto befestigst du auf der rechten Seite am besten mit einem Klebestreifen oder fügst es – bei der inzwischen deutlich häufigeren Bewerbung per eMail – digital ein.
Zur besseren Übersicht unterteilst du deinen Lebenslauf in Abschnitte. Diese Abschnitte befassen mich mit
deinen persönlichen Daten
deinen Ausbildungsdaten
deinen Berufs- und Praktikumserfahrung und
deinen besonderem Qualifikationen und Interessen
Persönliche Daten
Der Lebenslauf beginnt mit deinen persönlichen Daten. Dazu gehören dein vollständiger Name mit potenziellem Titel oder akademischem Grad, deine Anschrift mit Telefonnummer und Email-Adresse, dein Geburtsdatum und Geburtsort. Die Angaben zur Staatsangehörigkeit und zum Familienstand sind grundsätzlich freiwillig; allerdings wird gewünscht, dass du deine Staatsangehörigkeit angibst, wenn sich diese nicht aus deinem Nachnamen ergibt.
Ausbildungsdaten
Je nach dem, welches Modell du bevorzugst, beginnst du chronologisch mit deinen Ausbildungsdaten oder mit deiner Berufserfahrung. Während du als Berufseinsteiger durchaus noch chronologisch zuerst auf deine Ausbildung eingehen kannst, solltest du dich nach fünf Jahren Berufserfahrung auf jeden Fall an dem amerikanischen Modell orientieren und mit deiner aktuellen Tätigkeit beginnen.
Gib unter dem Stichpunkt der Ausbildungsdaten den Namen, den Ort und den Schultyp der Schule, die du besucht hast an. Hinzu kommen das Datum und die Art des Abschlusses, den du dort erworben hast. Die Abschlussnote deiner schulischen Laufbahn gibst du als Professional normalerweise nicht mehr an.
Auch Grundwehrdienst, Zivildienst oder Freiwilliges Soziales Jahr, die du möglicherweise noch abgeleistet hast, und das zugehörige Tätigkeitsfeld können bei Berufsanfängern unter diesem Unterpunkt aufgelistet werden.
Anschließend gehst du auf deine berufliche bzw. universitäre Ausbildung ein. Dazu notierst du den jeweiligen Arbeitgeber, den Ort, die Art der Ausbildung und deinen Abschluss. Beziehungsweise den Namen deiner Hochschule, den Studiengang und den erlangten Abschluss. Zusätzlich kannst du, falls dies für die potenzielle Stelle von Interesse ist, das Thema deiner Abschlussarbeit oder Promotion nennen.
Absolvierte Auslandssemester vervollständigen deine Ausbildungsdaten.
Je weiter du im Berufsleben voranschreitest, desto geringere Bedeutung kommt deinen Ausbildungsdaten zu. So erwähnst du später nur noch deinen höchsten Abschluss und gehst, sofern du keine wissenschaftliche Karriere verfolgst, auch nicht mehr auf das Thema deiner Abschlussarbeit ein.
Berufs- und Praktikumserfahrung
Solange du Student oder Berufseinsteiger bist, stehen deine Berufs- und Praktikumserfahrungen an dritter Stelle. Nenne alle deine bisherigen Tätigkeiten mit kurzer Positionsbeschreibung, also einer stichwortartigen Darstellung der wichtigsten Aufgaben. Berufliche Erfolge und besondere Projekte wie Auslandserfahrung, Stipendien und Preise kannst du hier ebenfalls anbringen.
Berufsneulinge listen unter diesem Stichpunkt auch ihre Praktikumserfahrung sowie Nebenjobs auf – selbst wenn diese nicht in direktem Zusammenhang mit der potenziellen Stelle stehen. Denn gerade, wenn du noch nicht so viel berufliche Erfahrungen sammeln konntest, werden die Personaler Soft Skills und weitere Kompetenzen, die du in anderen Branchen erlernt hast, trotzdem anerkennen.
Besondere Qualifikationen und Interessen
Zu den besonderen Qualifikationen zählen Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse, Weiterbildungen und andere Zusatzqualifikationen, die für die jeweilige Stelle interessant sein könnten, so zum Beispiel bestimmte Führerscheine, eine Ausbildung zum Mediator oder ähnliches.
Wichtig ist, dass du deine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht einfach auflistest, sondern den Grad der Qualifikation und in Klammern entsprechende Zertifikate angibst.
Zehn Jahre alte Sprachkurse wirken eher unseriös, als dass sie einen guten Eindruck machen. Jene Qualifikationen, die man unter diesem Punkt formuliert, solltest du schließlich auch abrufen können.
Auch deine Interessen kannst du im Lebenslauf anbringen, denn der Arbeitgeber möchte dich, wenn du dich für das Unternehmen bewirbst, auch gerne persönlich kennen lernen.
Allerdings solltest du hierbei einen guten Mittelweg finden. Banale Hobbys wie Lesen, Kino, Freunde treffen sind weniger gefragt als vielmehr berufsbezogene Interessen. Ein BWLer, der sich für Wirtschaftsphilosophie interessiert, ein Ingenieur, der Modellbau betreibt und ein Kulturwissenschaftler, der das Theater liebt, sind gern gesehen; den Eindruck, dass der potenzielle Angestellte die Arbeit seiner Freizeit unterordnet, möchte der Personalchef nicht gewinnen.
Lücken im Lebenslauf
Die ungeliebten Lücken im Lebenslauf stellen immer wieder ein Problem für den Bewerber dar. Wichtig ist in dem Fall, dass du solche Lebenslauf-Lücken hast, dass du sie nicht einfach mit Datum und dem Stichwort Arbeitslosigkeit benennst, sondern dass du die Zeit vielmehr als eine aktive Zeit darstellst, indem du beispielsweise Auslandsaufenthalte und Fortbildungen angibst oder die Zeit als aktive Familienphase bezeichnest. Natürlich kannst du das nicht einfach behaupten – sondern solltest bereits während einer möglichen Arbeitslosigkeit an deine nächste Bewerbung denken und dementsprechend Vorkehrungen treffen – die Zeit also tatsächlich nutzen.
Fazit
Verfasse deinen Lebenslauf klar und übersichtlich!
Halte dich an die gewünschten Formalia und aktuelle Standards der Formatierung!
Je weiter du im Berufsleben voranschreitest, desto geringer wird die Bedeutung deiner schulischen Laufbahn – konzentriere dich dann umso mehr auf deine aktuelle Beschäftigung.
Besondere Qualifikationen, die du angibst, solltest du auch belegen und abrufen können!
Beschreibe Lücken im Lebenslauf als eine Zeit, die du aktiv genutzt hast!
Manche Bewerber mögen auch Lebensläufe, die nicht nur geradlinig verlaufen. Wenn du Umwege gegangen bist, kann das auch interessant sein!
Dein Lebenslauf ist deine Eintrittskarte beim Personalchef!