Berufsfeld Marketing: Aufgaben, Entwicklungen und Chancen

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Ein Berufsfeld im stetigen Wandel

Kaum ein berufliches Metier unterliegt seit Jahren einem derart starken Wandel wie das Marketing. Sicherlich ist und bleibt es das zentrale Anliegen der Branche, Absatz und Bekanntheitsgrad von Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten. Nur ist der Weg ans Ziel in der zweiten Dekade dieses Jahrhunderts ein mitunter völlig anderer, als es in „früheren“ Zeiten der Fall gewesen ist. Früher, das umfasst in diesem Zusammenhang konkret eine ausgedehnte Phase von den 1970er bis Mitte der 1990er Jahre, in der sich das Fach Marketing bei noch überschaubarer Produktvielfalt in erster Linie über klassische Kanäle wie TV-Werbung oder unternehmerischen Direktvertrieb definierte (Verkäufermarkt).

Heute, das heißt in der mit Einführung des Internets begonnenen Phase der ultraschnellen globalen Vernetzung, werden diese, mit Verlaub, eindimensionalen Denkmuster des Marketings mehr und mehr durch neue ergänzt, marginalisiert – oder, je nach Zielsetzung und Geschäftsfeld des handelnden Unternehmens, abgelöst. Kurzum: Es ist nun die Zeit des (1) dialog- und netzwerkorientierten Marketings innerhalb einer durch (2) Ausdifferenzierung und Produktvielfalt gekennzeichneten Gesamtwirtschaft. Man könnte auch sagen, der Markt hat dem Konsument endgültig die Wahlfreiheit beschert (Käufermarkt) - mit weitreichenden Folgen auch für das Marketing.

Das Internet hat das Fach enorm gewandelt ‒ besser: bereichert

Zwangsläufig bedarf es daher heute zur Erlangung von Aufmerksamkeit besonderer, nicht selten mehrere Kanäle umfassender und zugleich innovativer Maßnahmen, was auch die Art und Weise der Ausbildung hin zum Marketing-Spezialisten tiefgreifend verändert hat. Neben handwerklicher Vielseitigkeit (Text/Wording, Layout, Bild- und Videobearbeitung) bestimmt in dieser Phase vor allem akademische Interdisziplinarität das Wesen des Marketings. Hierzu zählen Elemente der Betriebswirtschaftslehre, der Psychologie, der Mathematik und insbesondere der (neuen) Medienwissenschaften.

Hort des Ganzen ist für Absolventen in der Regel die Agentur oder die unternehmenseigene Marketingabteilung, wobei gerade in Agenturen im Normalfall Termingeschäft angesagt ist. Heißt: Kurz vor Projektabschluss können die Überstunden purzeln, geregeltes Arbeiten steht im Marketing nicht eben an der Tagesordnung. Betroffen hiervon sind wie auch andernorts in erster Linie Einsteiger, die sich auf dem Weg zur beruflichen Etablierung befinden - höheres Gehalt und bessere Position inklusive.

Quo vadis, Marketing? Hohes Streben nach Innovation

Und dann ist da noch der Bereich des Online-Marketings, dem nach einer anfänglichen Phase des „Learning by Doing“ auch mit Blick auf die Institutionalisierung beruflicher Ausbildungswege immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Social-Media-Management, Search Engine Optimization (SEO), Search Engine Marketing (SEM) etc. Allesamt Disziplinen also, in denen man sich die Macht des Netzes, vielmehr des Netzwerkens insofern zunutze macht, dass Auffindbarkeit und Verbreitung von Inhalten / Produkten viralen Effekten und Positionen in Suchmaschinen überlassen werden – ganz im Gegensatz zum Eye-to-Eye-Marketing.

Man mag die neue Fließrichtung des Marketings befürworten, oder nicht: Fakt ist, dass die Branche heute mehr denn je von Kreativität und Ausdauer im Tagesgeschäft sowie einem nicht enden wollenden Drang zur Weiterentwicklung geprägt ist. Zugespitzt gesagt: Was im Marketing heute aktuell ist, kann morgen schon der Holzweg sein, weshalb tendenziell festhaltenden Charakteren mit wenig Lust an beruflicher Veränderung nur eingeschränkt zu einer beruflichen Fokussierung auf den Bereich zu raten ist. Ein Grund hierfür dürfte auch sein, dass das „neue Marketing“ im vermeintlich ruhigen Hafen des Öffentlichen Dienstes noch in den Kinderschuhen steckt. Solange dies der Fall ist, lockt der freie Markt mit all seinen Verlockungen und Gefahren – dies sollte Interessenten dieses über die Maße spannenden Faches stets bewusst sein.

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