Der IQ-Test: Was erwartet dich im Vorstellungsgespräch

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IQ-Tests – womit du rechnen kannst

Stellen, die sehr kompetent besetzt werden müssen oder auf die sich eine ganze Menge an Kandidaten beworben hat, werden inzwischen in immer ausführlicheren Einstellungsverfahren besetzt. In sogenannten Assessment-Centern oder in mehreren Testrunden werden die geeigneten Bewerber herausgefiltert. Dazu verwenden die Personaler verschiedene Testverfahren – Wissenstests, Persönlichkeitstest und praktische Aufgaben, die absolviert werden müssen. Die Tests sind auf die Anforderungen, die den Bewerber in der Folge an seinem Arbeitsplatz erwarten werden, ausgerichtet. Wer diese Tests besteht, stellt damit also unter Beweis, dass er auch im anstrengenden Büroalltag unter den Anforderungen bestehen wird.

Einer dieser Tests im Bewerbungsverfahren ist der IQ-Test. Sinn und Ziel des IQ-Tests ist es, die Intelligenz eines Bewerbers zu ermitteln. IQ-Tests sind in ihrer Aussagekraft sehr umstritten, da in Frage steht, inwiefern solche standardisierten Tests überhaupt eine so komplexe Kategorie wie Intelligenz widergeben können. Dennoch nutzen viele Firmen den IQ-Test, um zu sehen, wie ausgeprägt die Auffassungsgabe eines Bewerbers ist, wie gut sein sprachliches Verständnis, seine mathematischen Fähigkeiten und sein logisches Denkvermögen ist. Im besten Fall sollte ein IQ-Test so konzipiert sein, dass er ohne große fachliche Voraussetzungen – natürlich muss man lesen können und die Grundrechenarten beherrschen – sondern mit den eigenen Denkfähigkeiten zu lösen ist.

Für den IQ-Test-Bogen bekommt man eine Zeitvorgabe, das heißt, es nützt meistens nichts, lange über einer Aufgabe zu grübeln, da einem sonst die Zeit für die anderen Aufgaben davonläuft. Die Aufgaben müssen möglichst konzentriert und zügig bearbeitet werden.

In der Regel lassen sich die Aufgaben eines IQ-Tests in drei Kategorien einteilen, um verschiedene Aspekte der Intelligenz zu berücksichtigen: Die mathematischen Aufgaben, die sprachlichen Aufgaben und die logischen Denkaufgaben.

Der mathematische Teil des IQ-Tests

Rechenfähigkeiten und mathematisches Grundwissen erfreuen zwar nicht jedermann, spielen aber im täglichen Berufsleben, beispielsweise im wirtschaftlichen und im Management-Bereich eine wichtige Rolle. Auch kann mathematisches Verständnis oftmals auf Kompetenzen im logischen Denkvermögen hinweisen. Es geht ja normalerweise bei den Rechenaufgaben im IQ-Test nicht darum, gebrochen-rationale Funktionen zu lösen oder andere sehr komplexe Rechenoperationen durchzuführen, sondern vielmehr, um die Fähigkeit, Lösungswege zu finden, Zahlenreihen fortzusetzen und verschiedene Kombinationen zu erkennen.

Rechenoperationen, die man für den mathematischen Teil des IQ-Tests beherrschen sollte, sind Prozentrechnung, Flächen-, Volumen- und Größenberechnung. Auf die Rechenaufgaben kann man sich im Vorfeld gut vorbereiten. Es gibt Übungsbücher, mit denen man Textaufgaben, Tabellen und Grafiken noch mal durchgehen und auffrischen kann. Oder das alte Mathebuch aus der Schulzeit muss eben noch mal herhalten! Ein mathematisches Grundverständnis wird natürlich vor allem in den Branchen, in denen es auch benötigt wird, überprüft. Keine Angst vor mathematischen Höchstleistungen muss man haben, wenn die neue Stelle damit absolut nichts zu tun hat.

Der sprachliche Teil des IQ-Tests

Sprachliches Feingefühl und Textverständnis spielen in nahezu jedem Berufsfeld eine wichtige Rolle. Wenn Sprache eine wichtige Komponente der neu zu besetzenden Stelle ist, dann testen die Personaler eben auch das verbale Vermögen des Bewerbers.

In Sprachtests können das Sprachgefühl in der Muttersprache aber auch Fremdsprachen abgeprüft werden. Es wird vorher vermittelt werden, um welche Kompetenzen es bei der Stelle, für die man sich beworben hat, gehen wird.

Am häufigsten werden im Sprachtest bei Bewerbungen Textverständnis und sprachliche Analogien geprüft. Dafür muss man einen komplexen Text durcharbeiten und anschließend Fragen dazu beantworten, bzw. Aussagen, die getroffen werden als richtig, falsch oder unbekannt deklarieren. Bei Tests zur Analogie der Wörter werden Fachtermini und Fremdwörter präsentiert zwischen denen dann Bezüge hergestellt werden sollten – Synonyme, Antonyme, Wortfelder etc. Oft wird einem auch ein „Buchstabensalat“ vorgesetzt und man muss möglichst schnell das gesuchte Wort finden. Auch diese Aufgaben kann man teilweise im Internet mit Testaufgaben üben.

Der logische Teil des IQ-Tests

Für den Logik-Test ist in der Regel kein spezielles Fachwissen nötig. Hier soll man sein logisches und abstraktes Denkvermögen unter Beweis stellen. In den Aufgaben geht es zumeist darum, aus speziellen Gegebenheiten korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen. Oftmals geht es bei den Logiktests um Buchstabenreihen, Zahlenreihen und Figuren, zwischen denen man Zusammenhänge erkennen soll. Konzentration, räumliches Vorstellungsvermögen und manchmal auch Kreativität helfen einem bei diesem Teil des IQ-Tests weiter. Bei den Logik-Tests gilt: Übung macht den Meister. Je häufiger man derartige Aufgaben im Internet löst, desto geläufiger werden einem die Strukturen, die sich bei den Logik-Tests immer wiederholen. Im Laufe der Zeit sieht man dann schon auf den ersten Blick, worauf es bei der jeweiligen Frage ankommt und kann sie zügiger lösen.

IQ-Tests – einen kühlen Kopf bewahren

Wichtig zu wissen ist, dass IQ-Tests oft so ausgelegt sind, dass man sie in der vorgegebenen Zeit gar nicht schaffen kann. Das dient dazu, die Liste nach oben hin offen zu halten. Der Intelligenzquotient liegt schließlich nicht innerhalb einer festgesetzten Skala. Deshalb sollte man sich nicht davon aus dem Konzept bringen lassen, dass man nicht alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit schafft, das ist normal. Man löst so viele Aufgaben wie möglich und setzt sich besser nicht zu sehr unter Druck, denn das wirkt sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus.

Der durchschnittliche IQ liegt bei etwa 100. Die meisten Menschen befinden sich in der Spannweite zwischen 85 und 115. Mit einem IQ, der höher als 115 liegt, gehört man bereits zu den 16 Prozent der Leistungsbesten. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass der IQ oft nicht das ausschlaggebende Kriterium ist, um einen Job gut zu machen.