Volontariate werden meist in der Medienbranche vergeben und sollen den Absolventen einen Überblick über einen bestimmten Beruf gewähren. Ihre Qualifikationen und im Studium erworbenen Kompetenzen werden vertieft und nach Abschluss des Volontariats dürfen sich die Volontäre als “Redakteure” bezeichnen. Die Bewerber, die meist aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommen, bleiben zwischen 12 und 24 Monate in der Redaktion.
Der lange Weg zum Volontariat
Zwar gilt der Beruf des Journalisten als “Beruf mit freiem Zugang”, jedoch ist das Angebot an Volontariaten viel kleiner als die Nachfrage. Die Mindestvoraussetzung für eine Zusage ist daher das Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die meisten Bewerber können allerdings auch ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Doch selbst das ist längst keine Gewährleistung für einen Platz, denn die Praxiserfahrung wird als noch wichtiger als akademische Kenntnisse angesehen. Wer sich also für einen Beruf im Journalismus interessiert, sollte am besten schon während der Schulzeit bei der Schülerzeitung mitwirken, als freier Mitarbeiter für die Regionalpresse arbeiten und so viele Praktika wie möglich machen. Die Arbeitgeber erwarten zudem, dass auch während des Studiums Praktika absolviert werden. Dafür lohnt es sich auch, wenn du zwischendurch ein Semester die Uni einmal Uni sein lässt und arbeiten gehst. In den Semesterferien ist es schließlich noch schwieriger, einen Praktikumsplatz zu bekommen.
Gut zu wissen…
Nur bei den Tageszeitungen und Zeitschriften ist die Ausbildung zum Volontär geregelt. Die 15 bis 24 Monate ihrer Ausbildungszeit verbringen die Volontäre in den verschiedenen Ressorts der Redaktion. Die Tarifverträge schreiben vor, dass mindestens 2 Monate in je 3 Ressorts verbracht werden müssen. Die Lokalredaktion und die Politik- oder Nachrichtenredaktion sind für jeden Volontär bei einer Tageszeitung Pflichtprogramm. Aus den übrigen Ressorts darfst du dir eines aussuchen und den Rest der Ausbildungszeit planen die Verantwortlichen ganz individuell.
Arbeiten und Lernen
Neben der Arbeit in der Redaktion erwarten dich als Volontär auch mindestens 6 Wochen an Kursen außerhalb des Betriebs. In diesen wird an deinem Schreibstil gearbeitet und dir werden Fakten zu relevanten Themen wie Medienrecht- und Ethik vermittelt. All diese Standards gelten lediglich für Tageszeitungen und Zeitschriften. Im Rundfunk kann es ganz anders aussehen.
Was du beachten solltest
Ein Volontariat ist in keiner Weise ein Garantieschein für einen Vollzeitjob. Zeitungen und Zeitschriften sind dazu verpflichtet, ihre Volontäre 3 Monate im Voraus darüber zu informieren, ob sie übernommen werden oder nicht. Bevor du einen Arbeitsvertrag unterschreibst, solltest du dich auf jeden Fall sehr gut darüber informieren, wie das Volontariat genau aufgebaut ist. Ob der Aufbau deine Erwartungen entspricht und ob zum Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen vorgesehen sind. Die Vergütung wird in der Regel erst im Bewerbungsgespräch besprochen.
Checkliste Volontariat
Viel Praxiserfahrung sammeln
Von Absagen nicht entmutigen lassen
Ziele und Wünsche definieren
Flexibel sein