Jeder kennt Aussagen wie „sich nahe stehen“ oder „jemandem auf die Pelle rücken“, aber woher solche Redensarten eigentlich kommen und was sie bedeuten, darüber denkt man meist gar nicht nach. Nähe und Distanz sind im beruflichen, wie im privaten Alltag enorm wichtig. Fast jeder hat ein eigenes Bedürfnis nach Nähe, aber eben auch nach Distanz, denn man will ja nicht jedem gleich nahe kommen. Empfindet man beispielsweise die körperliche Nähe zu seinem Partner als angenehm, heißt das nicht, dass man es auch toll findet in einer überfüllten Bahn mit wildfremden Menschen zusammengequetscht zu sein.
Distanzzonen
Intime Distanzzone:
Die intime Distanzzone reicht von Körperkontakt bis ca. 50cm Abstand. So nah dürfen einem in der Regel nur vertraute Menschen, wie Partner, Familie und Freunde kommen. Eben jene Leute, die einem buchstäblich „nahe stehen“. Dringen andere Personen in diese Zone ein, wird das meist als unangenehm empfunden und als Stresssituation erlebt. Je nach Situation und Persönlichkeit reagieren Leute darauf indem sie zurückweichen, oder sogar aggressiv werden.
Persönliche Distanzzone:
Die persönliche Distanzzone ist ungefähr im Radius zwischen 50cm und 1m und ist in etwa der Abstand in dem normale Unterhaltungen stattfinden. In dem Bereich kann man normalerweise Fremde Menschen ertragen ohne sich unwohl zu fühlen, aber genauso vertrauliche Gespräche führen.
Soziale Distanzzone:
Die soziale Distanzzone ist der Bereich der zwischen 1m und 3,5m liegt. Das ist zum Beispiel eine typische Distanz für ein
oder andere offizielle Gespräche.
Öffentliche Distanzzone:
Die öffentliche Distanzzone ist der Bereich, der mehr als 3,5m von einem entfernt ist. Zu Leuten, die man nicht kennt und mit denen man nicht interagiert hält man intuitiv Abstand. Kommt einem jemand näher wird man ihn sofort wahrnehmen und versuchen abzuschätzen, was seine Absicht sein könnte. Das gilt natürlich nicht in Situationen, in denen es unvermeidbar ist, sich näher zukommen weil viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen.
Fehler vermeiden
Auf einen Vorgesetzten zuzugehen und ihm zu nahe zu kommen ist in jedem Fall ein Faux Pas. Man sollte generell ein Gespür dafür entwickeln, wann man jemandem zu nahe kommt und wann dieser sich durch zu viel Nähe bedrängt fühlt. Deutliche Anzeichen für zu viel Nähe sind verschränkte Arme, ein allgemeines Zurückweichen und auch ein Abwenden des Blicks. Verletzt jemand häufig die intime Distanzzone anderer, verspielt er damit viele Sympathiepunkte.