Gehaltsverhandlungen

Karriere Ratgeber Illustration

So schätzt du dich selbst richtig ein!

Oft wollen Unternehmen bereits im Bewerbungsverfahren eigene Gehaltsvorstellungen erfahren. Für viele junge Absolventen ist das die größte Herausforderung bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Wie viel Geld wäre angebracht? Welcher Lohn wird deinen Qualifikationen und Fähigkeiten gerecht und mit welchen Gehaltsvorstellungen machst du einen schlechten Eindruck? Wir verraten es dir!

Tief stapeln oder hoch pokern?

Eine Faustregel besagt: Wer sich mehr als 20 Prozent über dem branchenüblichen Gehalt ansiedelt, wird aussortiert. Denn eine solche Gehaltsforderung gilt als unangemessen.

Was viele nicht wissen: Auch wer sich zu niedrig einschätzt, fliegt oft raus. Viele Personaler drücken zwar noch bis etwa 40 Prozent unter Wert ein Auge zu, vor allem bei Berufsanfängern, aber wer sich zu billig verkauft, gilt letzten Endes als schlecht informiert.

Als Berufsanfänger solltest du es normalerweise vermeiden, dich merklich über den Durchschnitt einzustufen. Gegenüber Mitbewerbern, die schon länger in der Branche unterwegs sind, ist es nämlich einer deiner Vorteile, dass du dich noch nicht in den obersten Gehaltsregionen aufhältst. Dafür, dass du einfach etwas weniger Erfahrung mitbringst und dir im Gegenzug hoffentlich etwas mehr Einarbeitungszeit zusteht. Informiere dich bei einschlägigen Online-Portalen über den Marktwert der Position, für die du dich bewirbst oder frage Bekannte, die bereits im Berufsleben stehen, beziehungsweise Studienkollegen, die in ähnliche Positionen eingestiegen sind. Mit der Goldenen Mitte kannst du grundsätzlich nicht viel falsch machen.

Wenn du bereits im Berufsleben stehst, ist ein höheres Gehalt ein Anreiz für den Jobwechsel. Mit einer Gehaltsvorstellung, die zehn bis fünfzehn Prozent über deinem aktuellen Gehalt liegt, steigst du eine Karrierestufe auf.

Der richtige Platz für deine Gehaltsvorstellung

Der richtige Platz für deine Gehaltsvorstellung ist am Ende deines Anschreibens. Dort formulierst du ihn, bevor du dich abschließend hoffnungsfroh zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch äußerst. Viele Bewerber ziehen in Erwägung, die Gehaltsvorstellungen einfach wegzulassen.Werden diese in der Anzeige explizit gewünscht, solltest du dich dazu jedoch nicht hinreißen lassen – denn das wirkt dann so, als hättest du die Anzeige nicht richtig gelesen. Formuliere, wenn du dich absolut nicht äußern willst, lieber einen Satz dazu, dass du über deine Gehaltsvorstellungen gerne in einem persönlichen Bewerbungsgespräch verhandelst.

Formulierung deiner Gehaltsvorstellung

Du kannst deine Gehaltsvorstellung einerseits ganz knapp formulieren: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei x Euro brutto im Jahr.“, andererseits aber auch noch mal deine Qualifikationen in die Waagschale werfen, in etwa: „Meinen Qualifikationen und Kenntnissen entsprechend empfinde ich ein Gehalt von x Euro für angemessen.“ Grundsätzlich gilt: Formuliere deine Gehaltsvorstellung konkret und selbstbewusst. Wer sich unsicher ist, kann auch eine Gehaltsspanne angeben, muss dann aber davon ausgehen, dass sich der Personaler im Bewerbungsgespräch dem unteren Rand annähern wird.

Schließlich kannst du die Gehaltsverhandlung auch wie oben genannt vertagen und zwar mit einer Formulierung wie: „Weitere Informationen zu meinen Fähigkeiten und Qualifikationen sowie zum Gehalt erläutere ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.“Auf diese Formulierung kannst du zum Beispiel dann zurückgreifen, wenn du resultierend aus der Anzeige noch keine Vorstellung hast, welche Aufgaben und welche Verantwortung dich bei der neuen Stelle erwarten werden.

Fazit

  • Finde durch Recherche das Durchschnittsgehalt für die Position, die du besetzen möchtest, heraus

  • Als Berufsanfänger solltest du den Durchschnittswert normalerweise nicht überbieten

  • Wenn dir ein Jobwechsel 10 bis 15 Prozent mehr Gehalt einbringt, erklimmst du den nächsten Schritt auf der Karriereleiter

  • Formuliere deine Gehaltsvorstellungen konkret und selbstbewusst

  • Möchtest du keine Gehaltsangabe machen, obwohl dies erwünscht ist, lass sie nicht einfach weg, sondern vertage die Verhandlung auf das Bewerbungsgespräch