Was ist ein Young Professional?
In zahlreichen Stellenausschreibungen und Studien zum Arbeitsmarkt ist oftmals die Rede von Young Professionals. Jede*r Absolvent*in möchte eine*r sein, die Unternehmen, insbesondere mittelständische Unternehmen, reißen sich um sie: aber was ist überhaupt ein Young Professional? Welche Anforderungen muss man erfüllen, um als hochqualifizierte Arbeitnehmer und als Young Professional zu gelten?
Es gibt keine klare, im Lexikon festgelegte Definition für einen Young Professional. Die Bezeichnung ist noch relativ jung und teilweise weit gefasst. Einige definieren ihn oder sie als eine*n Hochschulabsolvent*in, der oder die jedoch bereits über praktische Erfahrungen verfügt. Wieder andere sehen als wichtigstes Charakteristikum eines Young Professionals das hohe Potenzial und die Fähigkeit, frischen Wind in die Unternehmen zu bringen. Dazu kommt der Anspruch, in einem Unternehmen, das flache Hierarchien und flexible Arbeitszeitmodelle bietet, schnell aufzusteigen, mit dem Ziel, eine Führungsposition zu bekleiden.
Was macht einen Young Professional aus?
Durch die verschiedensten Branchen hinweg gibt es einige essenzielle Eigenschaften, die man erfüllen sollte, um als Young Professional zu gelten. Dazu zählen:
- Der Abschluss. Gute Noten sind zwar nicht alles, aber um als exzellenter Young Professional zu gelten, sollte man in seinem Studium einen Abschluss erzielt haben, der über dem des Durchschnitts liegt. Dementsprechend sind teilweise keine Einser-Noten erforderlich. Bei vielen potenziellen Arbeitgebern, insbesondere in mittelständischen Unternehmen, ist es jedoch gern gesehen, zu den besten 5-10 % seines Jahrgangs zu zählen.
- Der Auslandsaufenthalt. Bis vor ein paar Jahren noch als außergewöhnliches Bonus im Lebenslauf angesehen, zählt ein Auslandsaufenthalt mittlerweile zu den grundlegenden Voraussetzungen für einen lukrativen Job. Ob man die Zeit im Ausland mit einem Studium oder einem Praktikum verbracht hat, ist dabei zunächst zweitrangig. Wichtig ist, dass interkulturelle Kompetenzen und Sprachkenntnisse erworben wurden, was den richtigen Umgang mit Partner*innen weltweit ermöglicht.
- Die Sprachkenntnisse. Nur Deutsch und Englisch fließend zu beherrschen, reicht in vielen Unternehmen, die international agieren, oftmals nicht mehr aus. Wer mit seinem Lebenslauf herausstechen möchte, sollte in mindestens einer weiteren Fremdsprache Grundkenntnisse besitzen, sie optimalerweise jedoch so beherrschen, dass man sich mit Geschäftspartner*innen problemlos verständigen kann.
- Die Praktika und Berufserfahrungen. Wer nur über gute Noten und ausgezeichnete Sprachkenntnisse verfügt, aber noch keinerlei Arbeitserfahrung gesammelt hat, ist zwar ein*e gute*r Absolvent*in, aber noch lange kein Young Professional. Praktische Erfahrung ist nämlich das A und O auf dem Weg zum Status der begehrten Fachkraft. Die Mindestanforderung sind zwei bis drei Praktika bei renommierten Unternehmen. Diese sollten sich über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten erstreckt haben und mit Aufgaben verbunden gewesen sein, in welchen man sein Potenzial voll ausschöpfen konnte. Ein Praktikumszeugnis sollte dies eingehend belegen. Berufserfahrung in Form von studienbegleitenden Jobs oder Beschäftigungen direkt nach dem Abschluss sind umso besser.
- Die Soft Skills. Die Voraussetzungen hören sich für dich bisher nach übermenschlicher Karrieremaschine an? Dann kannst du vielleicht an der Stelle mit deiner Persönlichkeit punkten. Ohne einen überzeugenden Charakter wird es auch der oder die Überfliegerkandidat*in unter Umständen nicht weit bringen. Die Stichworte hier lauten: Teamfähigkeit, Ehrgeiz, Überzeugungsfähigkeit, Empathie und Lernfähigkeit. Wenn du mit deiner Persönlichkeit punkten kannst, kann das über die ein oder andere Schwäche im Lebenslauf hinwegtäuschen.
Was erwartet ein Unternehmen von einem Young Professional?
Überdurchschnittliche Leistungen – das ist klar. Aber was bedeutet das konkret? Zuallererst sollte man als YoungProfessional große Leistungsbereitschaft und Einsatz zeigen, der über die Minimalanforderungen hinausgeht.
Um die eigene Stellung zu behaupten, sollte man gerade in den ersten Wochen und Monaten mit Engagement glänzen. Zudem sind auch hier die Soft Skills im Rahmen vom Aufbau eines Netzwerkes und ein gutes Verhältnis zu den anderen Mitarbeitern wichtig.
Attraktive Arbeitgeber*innen bieten zudem ein gutes Betriebsklima, flexible Arbeitszeiten und unterstützen den Austausch von Erfahrungen und den persönlichen Kontakt unter den jungen Arbeitnehmenden.
Was erwartet ein Young Professional von einem Unternehmen?
Doch nicht nur die Unternehmen haben hohe Erwartungen an ein Arbeitsverhältnis mit einem Young Professional. Auch diese jungen Berufstätigen suchen sich ihre Arbeitgeber*innen gezielt aus und sind gewillt, ihren Arbeitsplatz für bessere Konditionen auch zu wechseln. Die Young Professionals sind sich ihres Marktwertes bewusst und erwarten von den Unternehmen deshalb attraktive Angebote. Dazu zählen in erster Linie die Aufstiegschancen innerhalb der Firma, gute Weiterbildungsmöglichkeiten, ein gutes Betriebsklima, innovative Projekte, flexible Arbeitszeiten ohne die Notwendigkeit eines festen Wohnsitzes und nicht zuletzt eine faire und gute Bezahlung.
Zusammenfassend:
Young Professionals sind Berufseinsteiger*innen mit viel Potenzial, beruflicher Erfahrung und zahlreichen Kompetenzen. Dazu zählt ein guter Abschluss, ein Auslandsaufenthalt, überdurchschnittliche Sprachkenntnisse, absolvierte Praktika und eine überzeugende Persönlichkeit, mit der man in den Soft Skills glänzen kann. Aufgrund dieser hohen Qualifikationen erwarten die Unternehmen von einem Young Professional einen überdurchschnittlichen Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft.