Zeugnisse: Arten, Bedeutung und was du wirklich wissen musst

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Kurzgesagt:

Zeugnisse dokumentieren schulische, akademische und berufliche Leistungen. Von Schulzeugnissen über Hochschulabschlüsse bis hin zu qualifizierten Arbeitszeugnissen zeigen sie dein Profil. Ihre Bedeutung variiert je nach Branche und Karrierestufe, bleibt jedoch ein Schlüsselinstrument im Bewerbungsprozess.

Zeugnisse begleiten uns vom ersten Schultag bis weit ins Berufsleben und sind fester Bestandteil jedes Bildungs- und Karrierewegs. Sie dokumentieren Leistung, Kompetenzen und Verhaltensweisen in strukturierter Form und dienen als offizielle Nachweise für Bewerbungen, Zulassungen und Beförderungen. Ob Schulzeugnis, Abschlusszeugnisse, Prüfungszeugnisse oder Empfehlungsschreiben – jedes Dokument erfüllt eine bestimmte Funktion und hat eine ganz eigene Bedeutung im Bildungsgang.

Nicht jedes Zeugnis hat dieselbe Aussagekraft oder rechtliche Relevanz. Wer sich frühzeitig mit den verschiedenen Arten, ihren Unterschieden und deren Bedeutung vertraut macht, kann sie gezielt für den eigenen Lebenslauf nutzen. Darüber hinaus spiegeln Zeugnisse auch den individuellen Bildungsstand sowie den Verlauf und die Entwicklung innerhalb des Schulsystems wider.

Schulzeugnisse: Die ersten Leistungsnachweise

Bereits in der Grundschule erhalten Schüler*innen Zeugnisse, die neben Noten auch verbale Beurteilungen enthalten. Mit dem Wechsel auf weiterführende Schulen werden Halbjahres- und Jahreszeugnisse ausgestellt. Sie dokumentieren schulische Leistungen, Sozialverhalten und Fehltage. In der Regel erfolgt die Ausgabe am letzten Unterrichtstag vor den Sommerferien oder zum Ende des Schulhalbjahres.

In vielen Bundesländern gibt es ab Klasse 3 bzw. 4 Notenzeugnisse, in denen zentrale Fächer wie Mathematik, Deutsch, Englisch und Naturwissenschaften benotet werden. In der Sekundarstufe I rücken dann neben den Noten auch Kopfnoten für Betragen, Mitarbeit und Fleiß in den Fokus. Der Schulbericht enthält Hinweise zum individuellen Lernverhalten sowie Angaben zum Bildungsstand.

Für Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder ein Studium sind insbesondere folgende Zeugnisse entscheidend:

  • Abschlusszeugnis der Sekundarstufe I (z. B. Realschulabschluss oder Mittlere Reife)

  • Fachhochschulreife oder Abiturzeugnis mit ausgewiesenen Leistungskursen und Punktwerten

  • Fachgebundene Hochschulreife bei bestimmten beruflichen oder schulischen Profilen

Neben den reinen Noten sind auch Praktikumsnachweise, Projektarbeiten oder besondere schulische Engagements von Bedeutung. Manche Arbeitgeber*innen achten zudem auf die Entwicklung innerhalb der Schulzeit, also auf kontinuierliche Verbesserungen oder stabile Leistungen. Zeugnisnoten und Bemerkungen zur Teilnahme am Unterricht finden sich meist auf der Vorderseite.

Ausbildungszeugnisse: Zwischenzeugnis und Abschlusszeugnis

Wer eine duale Ausbildung absolviert, erhält sowohl ein schulisches als auch ein betriebliches Zeugnis. Letzteres wird meist in zwei Formen ausgestellt:

  • Zwischenzeugnis: Wird auf Wunsch oder bei einem Wechsel der Ausbilder*innen ausgestellt. Es beschreibt Leistung und Verhalten im bisherigen Ausbildungsverlauf und kann zur Orientierung oder bei Bewerbungen für eine Übernahme dienen.

  • Abschlusszeugnis: Wird am Ende der Ausbildung ausgestellt und ist ein zentrales Dokument für die Bewerbung im ersten Job. Es enthält eine Leistungsbeurteilung, eine Beschreibung der durchgeführten Tätigkeiten sowie ggf. Informationen zu Zusatzqualifikationen.

Zusätzlich stellt die Berufsschule ein Schulzeugnis mit den Noten der theoretischen Inhalte aus. Beide Dokumente sollten bei Bewerbungen gemeinsam eingereicht werden. In vielen Betrieben ist das betriebliche Zeugnis sogar ausschlaggebender, da es den Praxisanteil widerspiegelt. Auch Prüfungszeugnisse und Bescheinigungen über Zusatzqualifikationen gehören zur vollständigen Ausfertigung.

Sonderformen und ergänzende Hinweise

Nicht immer führen Schüler*innen ihre Schullaufbahn bis zum Abschluss. In solchen Fällen wird ein Abgangszeugnis erstellt. Es enthält eine zusammenfassende Beurteilung der bisherigen Leistungen sowie gegebenenfalls Hinweise zum weiteren Bildungsgang. Auch bei einem Wechsel der Schulart – etwa vom Gymnasium zur Gesamtschule – kann ein solches Dokument nötig sein.

Zudem gibt es Ausnahmen: So kann die Zeugnisausgabe verschoben werden, wenn ein Schüler oder eine Schülerin krank ist. Auch bei längerfristigen Unterrichtsausfällen oder Sondersituationen – etwa bei einer Pandemie – greifen spezielle Regelungen zur Zeugnisvergabe.

Besonders in der Diskussion stehen regelmäßig die Bewertungskriterien: Wie objektiv sind Zeugnisse wirklich? Wie stark beeinflussen Lehrkräfte mit ihrer subjektiven Wahrnehmung die Beurteilung? Neben der Rechtschreibung, dem Notenbild und der formalen Gestaltung spielen hier auch pädagogische Grundhaltungen eine Rolle.

Hochschulzeugnisse: Bachelor, Master & mehr

Im Studium sind Zeugnisse differenzierter aufgebaut. Mit jedem abgeschlossenen Modul erhalten Studierende sogenannte Leistungsscheine oder Modulbescheinigungen, die Noten und ECTS-Punkte dokumentieren. Diese Einzelleistungen fließen später in das offizielle Abschlusszeugnis ein.

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Studiengangs gibt es:

  • Bachelorzeugnis: Bescheinigt den ersten akademischen Grad, inklusive Notenspiegel, Studienschwerpunkte und oft einer Urkunde auf Latein oder Deutsch.

  • Masterzeugnis: Aufbauend auf dem Bachelor zeigt es die Spezialisierung und ist Voraussetzung für Promotion oder gehobene Berufspositionen. Die Gesamtnote sowie die Masterarbeit erhalten dabei besondere Aufmerksamkeit.

  • Transcript of Records: Enthält alle belegten Module, Noten und Credits auf Englisch – wichtig für internationale Bewerbungen oder Auslandsstudien.

  • Diploma Supplement: Ein europäisch standardisiertes Zusatzdokument, das das Zeugnis um eine Beschreibung des Studiengangs und des Hochschulsystems ergänzt.

Einige Hochschulen stellen auch vorläufige Bescheinigungen über die erfolgreiche Teilnahme an Prüfungen aus. Bei Abgang vor dem Abschluss gibt es ein Abgangszeugnis. Die Verwaltungsvorschriften und Regelungen zur Ausfertigung unterscheiden sich je nach Schulart und Bundesland.

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Arbeitszeugnisse: Die Einschätzung durch Arbeitgeber*innen

Ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument im Berufsleben und bei Bewerbungen nahezu unverzichtbar. Es gibt zwei Hauptformen:

  • Einfaches Arbeitszeugnis: Enthält lediglich Angaben zur Art, Dauer und Bezeichnung der Tätigkeit.

  • Qualifiziertes Arbeitszeugnis: Bewertet zusätzlich Leistung, Verhalten, Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Engagement und soziale Kompetenzen. Es ist heute Standard in den meisten Branchen.

Besonders relevant ist die Zeugnissprache: Formulierungen wie „stets zur vollsten Zufriedenheit“ stehen für die Note 1, während „zur Zufriedenheit“ einer 3 entspricht. Arbeitgeber*innen sind gesetzlich verpflichtet, ein wohlwollendes Zeugnis zu erstellen, das keine versteckten negativen Aussagen enthalten darf. Auch Kopien müssen auf Wunsch ausgehändigt werden.

Zeugnisse werden bei jeder Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ausgestellt – auch bei Praktika, Minijobs oder Projektstellen. Wer länger als sechs Wochen in einem Unternehmen gearbeitet hat, hat Anspruch auf ein Zeugnis.

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Praktikumszeugnisse und Empfehlungsschreiben

Auch Praktika sollten immer mit einem Zeugnis abgeschlossen werden. Diese Dokumente haben vor allem für Studierende und Berufseinsteiger*innen hohen Stellenwert. Sie zeigen Engagement, Praxiserfahrung und geben Hinweise auf spezielle Kenntnisse oder Soft Skills wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Lernbereitschaft.

Ein Empfehlungsschreiben (Letter of Recommendation) geht darüber hinaus: Es wird auf freiwilliger Basis von Vorgesetzten, Professor*innen oder Dozierenden erstellt. Besonders wertvoll ist es in Bewerbungen für Stipendien, Auslandsaufenthalte, Masterprogramme oder bei Bewerbungen im englischsprachigen Raum.

Die Qualität eines Empfehlungsschreibens liegt dabei nicht nur in der Position der schreibenden Person, sondern vor allem in der Individualität und Substanz der Aussagen.

Wie wichtig sind Zeugnisse wirklich?

Die Relevanz von Zeugnissen hängt stark vom Kontext ab. In schulischen oder akademischen Bewerbungsverfahren sind sie zentral. Auch im öffentlichen Dienst, in großen Unternehmen oder bei traditionellen Arbeitgeber*innen werden sie sehr genau gelesen. Noten, Bewertungen und Formulierungen können hier über Einladungen zum Vorstellungsgespräch entscheiden.

In dynamischen Branchen wie der Kreativwirtschaft, IT oder bei Start-ups sind Zeugnisse zwar nicht unwichtig, treten jedoch zugunsten von Arbeitsproben, Projektportfolios oder Online-Profilen wie LinkedIn zunehmend in den Hintergrund. Dennoch gelten Zeugnisse auch hier als Nachweis für Zuverlässigkeit und Seriosität.

Besonders junge Bewerber*innen ohne umfangreiche Berufserfahrung profitieren davon, wenn sie durch Zeugnisse Motivation, Zuverlässigkeit und Kompetenz belegen können. Eine lückenlose Dokumentation kann hier zum Wettbewerbsvorteil werden.

Fazit

Zeugnisse sind weit mehr als formale Dokumente. Sie spiegeln Leistung, Engagement und Entwicklungspotenzial wider und können den Unterschied machen, wenn es um Ausbildungsplätze, Jobs oder Studienzulassungen geht. Wer seine Zeugnisse kennt, versteht und gezielt einsetzt, hat im Bewerbungsprozess klare Vorteile. Insbesondere in Kombination mit einem stimmigen Lebenslauf, einem guten Anschreiben und ggf. Arbeitsproben wirken Zeugnisse überzeugend und vertrauensbildend.

Nein. Es reicht, relevante und aktuelle Dokumente beizufügen, etwa das letzte Arbeitszeugnis oder das Abschlusszeugnis. Bei Online-Bewerbungen sollten Anhänge gut strukturiert und sinnvoll gewichtet sein.

Ja, vor allem bei qualifizierten Arbeitszeugnissen besteht ein rechtlicher Anspruch auf eine wohlwollende Formulierung. Im Streitfall kann das Arbeitsgericht angerufen werden.

Nur eingeschränkt. In der Regel zählt dann das Hochschulzeugnis mehr, außer bei sehr renommierten Arbeitgebern oder wenn der Notenverlauf besonders auffällig ist.

Du kannst es schriftlich nachfordern. Arbeitgeber*innen sind verpflichtet, dir ein Arbeitszeugnis auszustellen – auch nachträglich.

Je nach Dauer der Beschäftigung etwa eine bis zwei DIN-A4-Seiten. Zu kurze Zeugnisse wirken wenig aussagekräftig, zu lange können überladen erscheinen.

Bild von jobmensa Redaktion

jobmensa Redaktion

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