Startseite » Gehaltsvorstellung formulieren: So überzeugst du im Bewerbungsgespräch
Gehaltsvorstellung formulieren: So überzeugst du im Bewerbungsgespräch
-
jobmensa Redaktion
- Work
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
Kurzgesagt:
Eine fundierte Gehaltsvorstellung basiert auf gezielter Recherche, realistischer Selbsteinschätzung und einer klaren Formulierung. Die folgenden Tipps gelten sowohl für Studierende, Absolventen als auch für Berufseinsteiger*innen: Sie sollten ihre Marktlage, Qualifikation und persönlichen Rahmenbedingungen kennen, um im Bewerbungsgespräch sicher und überzeugend auftreten zu können.
- Eine realistische und gut begründete Gehaltsvorstellung zeigt Selbstbewusstsein und Professionalität.
- Relevante Marktdaten, Qualifikation und persönliche Lebensumstände bilden die Basis für eine überzeugende Gehaltsangabe.
- Wer seine Wünsche klar formuliert, dabei aber offen für Gespräche bleibt, schafft optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verhandlung.
Die Frage nach der Gehaltsvorstellung kommt fast immer – sei es in der Bewerbung selbst oder spätestens im Vorstellungsgespräch. Gerade für Berufseinsteiger*innen oder Studierende kurz vor dem Abschluss ist sie eine besondere Herausforderung: Wie viel darf man verlangen? Was ist realistisch? Und wie formuliert man das Ganze professionell? Eine realistische Vorstellung des eigenen Gehaltswunschs ist dabei entscheidend. Bevor du deine Gehaltsvorstellung angibst, solltest du dir Gedanken über deinen Marktwert und deine individuelle Vorstellung machen. Dieser Beitrag zeigt dir Schritt für Schritt, wie du deine Gehaltsvorstellung souverän formulierst – und dabei selbstbewusst, fair und realistisch bleibst, wobei die Entwicklung einer klaren Gehaltsidee ein wichtiger Schritt ist.
Warum überhaupt eine Gehaltsvorstellung?
Unternehmen fragen nicht aus Neugier nach deinem Gehaltswunsch, sondern weil die Gehaltsvorstellung eine wichtige Sache im Bewerbungsprozess ist. Sie wollen prüfen, ob deine Vorstellungen zur ausgeschriebenen Stelle, zur internen Gehaltsstruktur und zu deinem Qualifikationsprofil passen. Gleichzeitig verschaffen sie sich dadurch einen Eindruck von deinem Selbstbild und deiner Vorbereitung. Eine zu niedrige Angabe kann Zweifel an deinem Selbstwertgefühl oder deiner Recherchefähigkeit wecken. Im Fall einer zu hohen oder zu niedrigen Gehaltsvorstellung besteht das Risiko, dass du entweder als überheblich oder als wenig informiert wahrgenommen wirst und damit deine Chancen im Bewerbungsprozess schmälerst. Die strategische und gut recherchierte Angabe deines Gehaltswunsches ist daher besonders wichtig. Eine unrealistisch hohe Zahl hingegen signalisiert eventuell mangelnde Marktkenntnis oder Flexibilität. Die Angabe der Gehaltsvorstellungen ist sowohl für Bewerber*innen als auch für Arbeitgeber*innen vorteilhaft: Bewerber*innen demonstrieren ihre Marktwertkenntnis, während Arbeitgeber*innen die Personalkosten besser kalkulieren können. Auch für die Arbeitgeber*innen ist es wichtig, frühzeitig Klarheit über die zu erwartenden Kosten zu erhalten. Deshalb ist eine gut begründete, realistische und klar formulierte Gehaltsvorstellung entscheidend für deinen Bewerbungserfolg.
Vorbereitung ist alles
Bevor du eine konkrete Zahl nennst, solltest du deine Hausaufgaben machen. Das bedeutet: Recherchiere intensiv, bevor du eine Gehaltsvorstellung formulierst. Verlass dich dabei nicht nur auf ein Bauchgefühl oder das, was Kommiliton*innen dir sagen. Greife auf verschiedene Quellen zurück:
Gehaltsrechner großer Jobportale
Branchenspezifische Gehaltsreports von Berufsverbänden oder Wirtschaftsprüfungsfirmen
Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden auf Bewertungsplattformen
nutze dein Netzwerk gezielt für Insiderinfos
Beachte dabei, dass das Bruttojahresgehalt als Standard für Gehaltsangaben dient und bei der Recherche sowie in der Bewerbung als Bezugsgröße verwendet wird.
Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Branche: Der gleiche Job wird in der Automobilbranche anders vergütet als im sozialen Bereich.
Region: Gehälter in München oder Frankfurt sind oft höher als in kleineren Städten oder in Ostdeutschland.
Unternehmensgröße: Konzerne zahlen in der Regel höhere Einstiegsgehälter als Start-ups oder NGOs.
Studienabschluss und Erfahrung: Ein Masterabschluss, relevante Praktika oder Werkstudierendenstellen mit Verantwortung können dein Gehalt positiv beeinflussen.
Arbeitszeitmodell: Teilzeit, Vollzeit, Gleitzeit oder Projektverträge wirken sich unterschiedlich auf die Gehaltsspanne aus.
Berücksichtige auch Lebenshaltungskosten, die im späteren Wohn- oder Arbeitsort auf dich zukommen. Zusatzleistungen wie ein 13. Monatsgehalt, Fahrtkostenzuschüsse, betriebliche Altersvorsorge oder Essenszuschüsse können ebenfalls Teil des Gesamtpakets sein und dein Gehalt indirekt erhöhen.
Ein vollständiger Lebenslauf und professionelle Bewerbungsunterlagen, inklusive einer klaren Angabe des Bruttojahresgehalts, hinterlassen zudem einen besonders guten Eindruck und erhöhen deine Chancen im Bewerbungsprozess.
Marktwert ermitteln – so findest du heraus, was du verlangen kannst
Bevor du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulierst, solltest du genau wissen, wie viel du auf dem Arbeitsmarkt wert bist. Die Ermittlung deines Marktwerts ist ein entscheidender Schritt, um im Bewerbungsprozess mit einer realistischen und überzeugenden Gehaltsangabe zu punkten. Wer seinen Marktwert kennt, kann nicht nur selbstbewusst auftreten, sondern auch gezielt argumentieren, warum das gewünschte brutto Jahresgehalt angemessen ist.
Ein bewährter Tipp: Nutze Gehaltsvergleichsportale und Gehaltstabellen, um dir einen Überblick über die branchenüblichen Gehälter und Gehaltsspannen zu verschaffen. Auch Berufsverbände und Fachzeitschriften veröffentlichen regelmäßig Gehaltsreports, die dir als Orientierung dienen können. Achte dabei darauf, die Angaben auf deine Qualifikation, deinen Abschluss und deine Berufserfahrung abzustimmen – denn ein*e Absolvent*in mit Praktika und Zusatzqualifikationen kann oft ein höheres Gehalt verlangen als ein*e Berufseinsteiger*in ohne relevante Erfahrung.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Standort: Die Gehälter unterscheiden sich je nach Region und Unternehmensgröße teils erheblich. Vergleiche daher gezielt Stellenanzeigen und Gehaltsangaben aus deiner Wunschregion und für deine angestrebte Position. So bekommst du ein realistisches Bild davon, was Arbeitgeber*innen in deiner Branche und Region zahlen.
Neben der Recherche solltest du auch dein persönliches Profil kritisch betrachten: Welche Fähigkeiten, Abschlüsse und Erfahrungen bringst du mit? Wie stehst du im Vergleich zu anderen Bewerbern? Sprich mit Kolleg*innen, Mentor*innen oder Freund*innen, die bereits in ähnlichen Jobs arbeiten, und frage nach ihren Erfahrungen mit Gehältern und Gehaltsverhandlungen. So erhältst du wertvolle Einblicke und kannst deine Gehaltsvorstellung noch besser begründen.
Indem du deinen Marktwert sorgfältig ermittelst, legst du die Basis für eine überzeugende Gehaltsvorstellung in der Bewerbung. Du zeigst dem Unternehmen, dass du dich mit dem Thema Gehalt und den Anforderungen der Stelle intensiv auseinandergesetzt hast – und erhöhst so deine Chancen auf ein faires Angebot und einen erfolgreichen Start in deinen Traumjob.
Jobs ohne Verhandlung
Du suchst einen Nebenjob und möchtest einer Gehaltsverhandlung entgehen? Dann bewirb dich jetzt auf eine unserer vielen Stellen bei jobmensa und sieh direkt, welches Gehalt dich erwartet!
Darum lohnt sich jobmensa für dich
Nebenjobs finden in wenigen Minuten
1 Mio User jährlich
35.000+ Bewerbungen im Jahr
130.000+ Vermittlungen
Wie du deine Gehaltsvorstellung konkret formulierst
Die Gehaltsvorstellung sollte im Anschreiben, idealerweise im letzten Absatz des Anschreibens, platziert werden. Die Angabe des Wunschgehalts und der Gehaltsvorstellungen im Anschreiben sollte professionell und klar erfolgen. In der schriftlichen Bewerbung reicht meist ein einziger Satz zur Gehaltsvorstellung. Achte dabei auf einen neutralen, freundlichen und professionellen Ton. Vermeide Konjunktive und Unsicherheitsformulierungen. Eine Spannbreite wirkt diplomatisch und lässt Raum für spätere Verhandlungen. Zwei Beispiele:
“Meine Gehaltsvorstellung liegt – je nach konkretem Aufgabenbereich und Zusatzleistungen – bei 42.000 bis 46.000 Euro brutto im Jahr.”
“Für die ausgeschriebene Position halte ich ein Jahresbruttogehalt zwischen 38.000 und 41.000 Euro für angemessen.”
Weitere Beispielen für die Formulierung der Gehaltsvorstellung, insbesondere mit der Angabe in Euro brutto pro Jahr, sind hilfreich, um die eigene Vorstellung präzise zu kommunizieren. Zum Beispiel:
“Meine Gehaltsvorstellung beträgt 45.000 Euro brutto pro Jahr.”
“Ich sehe mein Wunschgehalt bei 50.000 Euro brutto pro Jahr, abhängig von den angebotenen Vorteilen.”
Falls du dich auf eine Stelle im studentischen Bereich bewirbst, z. B. als Werkstudent*in, kann auch ein monatliches Bruttogehalt genannt werden:
“Ich stelle mir ein monatliches Bruttogehalt zwischen 1.200 und 1.400 Euro vor.”
Die Gehaltsvorstellung angeben, bietet Vorteile für deine Verhandlungsposition, da du damit deinen Marktwert zeigst und Missverständnisse im Bewerbungsprozess vermeidest. Die Vorstellung des eigenen Gehaltswunsches sollte auf einer realistischen Einschätzung des Wunschgehalts und des Gehaltswunsches basieren. Der persönliche Wunsch nach einem bestimmten Gehalt ist ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung und sollte gut begründet sein.
Ein Beispiel für die Formulierung von Vorteilen im Zusammenhang mit der Gehaltsvorstellung:
“Zusätzlich zu meinem Gehaltswunsch von 48.000 Euro brutto pro Jahr bin ich an Vorteilen wie einem Firmenhandy oder Weiterbildungen interessiert.”
Es empfiehlt sich, keine vagen Formulierungen wie “Ich bin offen für Gespräche” oder “Ich bin flexibel” zu nutzen, ohne einen konkreten Betrag zu nennen. Diese Aussagen wirken oft unsicher und geben dir wenig Verhandlungsspielraum.
Im Vorstellungsgespräch: selbstbewusst bleiben
Wirst du im Gespräch direkt auf deine Gehaltsvorstellung angesprochen, solltest du ruhig, sachlich und argumentativ antworten. Die Gehaltsverhandlung ist ein zentraler Bestandteil des Vorstellungsgesprächs und eine wichtige Sache im Bewerbungsprozess. Nenne erneut deine Wunschspanne und erläutere diese kurz. Wichtig ist, dass du eine konsistente Linie verfolgst – weiche also nicht zu stark von deiner Angabe in der Bewerbung ab, es sei denn, es gibt einen nachvollziehbaren Grund. Im Fall einer zu hohen oder zu niedrigen Gehaltsvorstellung können Risiken entstehen, etwa dass du als unrealistisch eingeschätzt wirst oder dich unter Wert verkaufst. Der beste Weg ist, deine Gehaltsvorstellung klar und realistisch zu kommunizieren. Eine realistische Gehaltsvorstellung bildet zudem die Grundlage für spätere Gehaltserhöhungen. Es ist eine gute Idee, sich vorab Argumente für die Gehaltsverhandlung zu überlegen, um souverän auftreten zu können. Deine Gehaltsvorstellung spiegelt auch die Wertschätzung deiner eigenen Arbeit wider.
Nutze das Gespräch, um deine Stärken in den Vordergrund zu stellen: besondere Kenntnisse, relevante Praxiserfahrung, überdurchschnittliche Leistungen oder Soft Skills, die dich für das Unternehmen besonders wertvoll machen.
“Auf Basis meiner bisherigen Praxiserfahrung, meiner Kenntnisse im Bereich Online-Marketing und meiner intensiven Auseinandersetzung mit Ihrer Stellenausschreibung halte ich ein Jahresgehalt zwischen 45.000 und 48.000 Euro für angemessen.”
Falls du dir unsicher bist, wie die Stelle im Unternehmen vergütet wird, kannst du die Gehaltsfrage auch diplomatisch zurückgeben:
“Mich interessiert, wie diese Position in Ihrem Unternehmen eingeordnet ist – haben Sie eine interne Gehaltsspanne vorgesehen, an der ich mich orientieren kann?”
Diese Rückfrage signalisiert Interesse, aber auch Offenheit und Professionalität.
Was tun, wenn das Angebot zu niedrig ist?
Wenn das Unternehmen ein Gehaltsangebot macht, das deutlich unter deiner Erwartung liegt, heißt das nicht automatisch das Ende deiner Bewerbung. Wichtig ist, dass du deine Grenzen kennst, sachlich bleibst und professionell reagierst. Du könntest z. B. sagen:
“Ich schätze Ihr Angebot, würde mir jedoch wünschen, dass meine Qualifikationen und bisherigen Erfahrungen stärker berücksichtigt werden. Nach meinen Recherchen ist in dieser Position ein Gehalt zwischen 44.000 und 47.000 Euro marktüblich. Besteht die Möglichkeit, sich in diesem Rahmen anzunähern?”
Das endgültige Gehalt sowie alle weiteren vereinbarten Angebote werden später im Arbeitsvertrag festgehalten, um Transparenz und Klarheit zu schaffen.
Manchmal ist das Anfangsgehalt verhandelbar – etwa durch Boni, eine Überprüfung nach der Probezeit oder zusätzliche Benefits. Neben dem Gehalt kannst du auch andere Angebote und Wünsche wie Zusatzleistungen, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Regelungen ansprechen und verhandeln. Kläre auch, ob Weiterbildungen, Homeoffice-Regelungen oder andere weiche Faktoren deinen Gesamtwert steigern könnten. Wichtig: Wenn du dir unsicher bist, lass dir Bedenkzeit geben und vergleiche Alternativen. Niemand zwingt dich zur Sofortentscheidung.
Finde jetzt den passenden Job:
Fazit
Die Gehaltsfrage ist keine Stolperfalle, sondern eine Gelegenheit, deinen Marktwert realistisch einzuschätzen und selbstbewusst zu vertreten. Dabei sollte die Gehaltsvorstellung immer im Kontext des jeweiligen Unternehmens und der eigenen Karriereziele betrachtet werden. Wer gut informiert ist und weiß, wie er*sie sich im Bewerbungskontext positionieren möchte, kann souverän und zielgerichtet verhandeln. Die besten Ergebnisse erzielst du durch eine gründliche Vorbereitung und Recherche zu branchenüblichen Gehältern und den Anforderungen des Unternehmens. Eine professionelle Gehaltsvorstellung zeigt, dass du dich mit der Stelle und deinen Stärken auseinandergesetzt hast. Gleichzeitig schaffst du eine faire Grundlage für alle weiteren Gespräche. Dieser Artikel bietet dir hilfreiche Tipps und Informationen, um deine Gehaltsvorstellung optimal zu formulieren und deine Karriere erfolgreich voranzutreiben.
1. Muss ich eine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung angeben?
Nur, wenn in der Stellenanzeige explizit danach gefragt wird. Dann solltest du eine gut begründete und realistische Zahl nennen. Die Angabe der Gehaltsvorstellung liegt auch im Interesse des Bewerbers, da sie hilft, Missverständnisse im Bewerbungsprozess zu vermeiden und die Erwartungen beider Seiten zu klären.
2. Wie finde ich heraus, was ein realistisches Gehalt ist?
Nutze Gehaltsrechner, Branchendaten, Bewertungsportale und persönliche Netzwerke – idealerweise für deine Branche, deinen Abschluss und deine Region. Zusätzlich lohnt sich ein Blick in aktuelle Stellenangebote und Stellenausschreibungen, da dort oft Gehaltsdaten genannt werden, die dir bei der Einschätzung deines Gehalts helfen können.
3. Wie formuliere ich meine Gehaltsvorstellung richtig?
Professionell, klar und mit einer angemessenen Spanne, z. B.: “Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 42.000 und 46.000 Euro brutto im Jahr.” Die Formulierung der Gehaltsvorstellungen ist ein wichtiger Teil der Bewerbung und sollte realistisch sowie marktgerecht erfolgen.
4. Was sage ich, wenn mein Wunschgehalt nicht gezahlt werden kann?
Sprich das Thema sachlich an, verweise auf Marktstandards und frage nach Alternativen wie Boni, Weiterbildungen oder Entwicklungsperspektiven. Realistische Gehaltsvorstellungen bilden zudem die Grundlage für spätere Gehaltserhöhungen und eine langfristige Gehaltsentwicklung.
5. Ist Verhandlungsbereitschaft wichtig?
Ja, sie zeigt Offenheit und Professionalität. Doch du solltest deine Untergrenze kennen und dich nicht unter Wert verkaufen.

jobmensa Redaktion

jobmensa Redaktion
Beitrag teilen