Ein typischer Morgen für Studentin Laura: Bevor sie in die Uni gehen kann, muss sie mindestens 10 Mal nachgucken, ob sie das Bügeleisen ausgemacht hat. Und den Herd. Und sind die Fenster alle wirklich zu? Hat sie die Haustür auch richtig verschlossen? Also noch mal Hochrennen zur Wohnung und alles checken. Oft noch ein zweites Mal, nicht selten auch ein drittes. Die Hölle am Morgen, aber Laura kann nicht anders. Sie leidet unter einer Zwangsstörung.
Wenn der Zwang nicht mehr loslässt
Zwänge sind keine Seltenheit: 2 bis 3 % der deutschen Bevölkerung quälen Zwangshandlungen. Dazu zählen zum Beispiel der Waschzwang, der Kontrollzwang sowie der Zähl- und Ordnungszwang. Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen der Betroffene wie ferngesteuert bestimmte Handlungen ausführen muss. Diese Handlungen sind zumeist sehr zeitaufwändig, sodass sie den normalen Tagesablauf enorm beeinträchtigen. Laura schafft es grundsätzlich nie, pünktlich zu ihrer ersten Vorlesung zu kommen und auch an der Uni fühlt sie sich nicht wohl, denn Panikattacken überkommen sie immer häufiger, sie zieht sich zurück, weil sie vor den Reaktionen der anderen Angst hat und hat folglich immer seltener Kontakt zu ihren Kommiliton*innen, wird immer einsamer. Ein Teufelskreis…