Social Media Detox – ein Muss für jede*n?

12.08.2022

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Author: Redaktion
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Social Media Detox

Eine amerikanische Studie (2019) hat erforscht, dass ca 90% der 18 bis 29-Jährigen Social Media regelmäßig nutzen, Tendenz steigend. In Deutschland liegt der Wert von den 16 bis 24-Jährigen bei 89%, Tendenz steigend und Alter der Nutzer sinkend. Die Corona Pandemie hat zu den steigenden Zahlen nochmal beigetragen. In Zeiten, in denen wir uns nicht persönlich sehen können, hat die virtuelle Nähe Hoffnung und Mut mitgegeben. 

Die Bildschirmzeiten erhöhen sich und das nicht nur bei der Jugend. Es gibt ganze Studienreihen über den Umgang der Sozialen Medien, in jedem Alter und die Folgen des Verzichts. Wie gesund ist es, auch für unsere mentale Gesundheit, dass sich die Bildschirmzeiten erhöhen?

Was genau versteht man unter Social Media Detox?

Was genau mit dem Detox gemeint ist, kann scheinbar individuell verschieden ausgelegt werden. Was alle gemeinsam haben, ist die aktive Pause von Social Media Plattformen, wie Instagram, Snapchat oder TikTok.

Im Nachhinein berichten viele User online von ihren Erfahrungen, was auf viel Interesse, aber auch Nachfragen stößt. Warum berichtet man von der Social Media Pause, genau auf den Plattformen, die man vermeiden wollte? Gibt es einen Weg, von den Vorteilen der Pause zu partizipieren, ohne gleich ganz auf alles verzichten zu müssen?

Wo sich hingegen alle einig sind, ist der Fakt, dass es klüger wäre, Bildschirmzeiten zu verringern. Es gibt online Anleitungen, wie man am besten den Social Detox starten und durchziehen kann.

Wir fragen uns, ob ein kompletter Verzicht gesund ist, oder sich das Thema zu einem Hype entwickelt, bei dem jede*r mal mitschwimmen möchte. Viele sind der Meinung, dass das verantwortungsvolle Handeln der jüngsten Social Media Generation, also zum Beispiel in der Schule, nahegebracht werden sollte. Denn selbst mit einer radikalen Pause braucht man das Know-how, um nach der Pause wieder verantwortungsvoll in diese Welt eintauchen zu können. Dieses  Wissen schon früh zu vermitteln ist sinnvoll, so dass gerade die jüngste Generation in der Lage ist, alles kritisch und reflektiert zu hinterfragen.

Am Ende sollten wir alle verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien ausüben. Unabhängig von den Bildschirmzeiten, erscheint es sinnvoll, die Gründe herauszufinden, weshalb eine Pause angebracht wäre und diese kritisch hinterfragen. Wie alles andere im Leben: die Dosis macht das Gift.

Was sind die Vorteile eines Social Media Entzuges?

Der größte Vorteil von  einem Social Media Detox liegt in deiner neu gewonnenen Freizeit. Viele bemerken nicht, wie viel Zeit sie auf Social Media verbringen. Du kannst wieder neuen und alten Hobbies nachgehen und dich öfter  mit Freund*innen treffen. Außerdem entkommst du auch den Schönheitsidealen und dem ständigen Vergleich in den Sozialen Medien.

Wie sind die Erfahrungen mit Social Media Detox?

Viele, die ein Social Media Detox gemacht haben, berichten von positiven Veränderungen durch eine Pause von den Sozialen Medien. Sonia Dresel studiert Humanmedizin und verzichtete von Aschermittwoch bis Ostern auf Soziale Medien. “Am Anfang hatte ich noch den Drang ans Handy zu gehen, aber nach drei bis vier Tagen war es nicht mehr schwer auf Social Media zu verzichten. Ich habe angefangen, wenn ich Langeweile hatte, wieder mehr zu lesen, mehr Sport zu machen und öfter raus zu gehen. Ich kann es jedem nur empfehlen ein Social Media Detox zu machen. Es sollte sich aber über einen längeren Zeitraum ziehen, damit sich die Veränderungen auch auswirken können.”

Rosalie Furtwängler studiert mehrsprachige Kommunikation und hat schon mehrere Male auf die Sozialen Medien verzichtet. “Vor allem habe ich ein Social Media Detox gemacht, wenn ich auf reisen war oder im Urlaub mit Freunden. Einfach wenn ich weiß, dass ich meine Zeit mit Leuten verbringen will, ohne abgelenkt zu sein oder auf Nachrichten antworten zu müssen. Es geht nicht nur um andere Menschen, sondern vor allem um einen selbst. Ich habe gemerkt, dass ich richtig abschalten konnte. Ein Social Media Detox bringt Ruhe, man kann sich von der Meinung von anderen lossagen, weil auf Social Media immer ein großer Vergleich mit anderen Menschen herrscht. Die größte Veränderung für mich war, dass ich ein ganz anderes Selbstbewusstsein und eine innere Ruhe hatte. Ich kann jedem nur empfehlen ein Social Media Detox auszuprobieren!”

Warum ist Social Media Detoxing aktuell so im Trend?

In den letzten Jahren hat die Nutzung von Social Media immer weiter zugenommen. Viele sind abhängig von den Sozialen Medien, es kann auch zu einer Social Media Sucht kommen. Immer mehr Menschen probieren deshalb eine Pause von den Sozialen Medien aus und empfehlen diese weiter.  Auch Influencer*innen nehmen sich Auszeiten von Social Media und berichten von positiven Erfahrungen durch den Detox. So hat sich die Pause von den Sozialen Medien mittlerweile zum Trend entwickelt.

Wie sieht ein Plan für Social Media Detoxing aus?

Bei  einem Social Media Detoxing kannst du individuell entscheiden, wie lange und in welcher Intensität du auf Social Media verzichten möchtest. Falls du nicht ganz auf die Sozialen Medien verzichten möchtest, hilft es dir vielleicht schon, bildschirmfreie Zeiten in deinen Alltag einzubauen. Beispielsweise kannst du dich dafür entscheiden, anstatt nach dem Aufstehen direkt an dein Handy zu gehen, die ersten sechs Stunden nach dem Aufstehen auf Social Media zu verzichten. Eine andere abgeschwächte Form des Social Media Detoxing ist es, deine Bildschirmzeit auf ein bis zwei Stunden pro Tag zu beschränken. Am effektivsten ist es jedoch, die Social Media Plattformen für eine längere Zeit, wie ein bis zwei Wochen, zu meiden. Wenn du es geschafft hast, komplett auf Social Media zu verzichten, wirst du definitiv Veränderungen deiner Stimmung und auch bei der Gestaltung deines Alltags bemerken.

Unsere Tipps, um verantwortungsvolles Handeln ins Leben zu integrieren:

  • Teile dir aktive Handyzeiten ein

  • Lege dein Handy in einen anderen Raum, wenn du weißt, dass du wichtige Aufgaben, wie Uniabgaben/Hausarbeiten o. Ä. zu erledigen hast

  • Spreche mit anderen über dieses Thema und hinterfragt, warum ihr auf welchen Plattformen seid

  • Nutze Funktionen deines Handys wie den Nachtmodus/Nicht-Stören Modus, um nicht permanent mit den Plattformen konfrontiert zu werden

  • Schalte Benachrichtigungen für eine gewisse Zeit aus

  • Bedenke, dass fast jede*r nur das Beste auf den sozialen Medien zeigt. Du siehst im Endeffekt nur circa 2% von dem Leben deiner Influencer*innen-Lieblinge, oder deiner Freund*innen

Probier doch mal ein paar der Punkte aus. Vermutlich wird nicht alles für dich funktionieren. Trotzdem ist es gerade zu solch schweren Zeiten, die durch  Kriege, die Corona Pandemie, oder die Klimakrise begleitet werden, immens wichtig einen verantwortungsvollen Umgang zu den sozialen Medien zu pflegen.

Social Media Detox durch eine App besser im Griff haben?

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Apps für Smartphones, die dich bei deiner Social Media Auszeit unterstützen. Die Apps blockieren beispielsweise andere Apps, Benachrichtigungen und Anrufe für eine bestimmte Zeit. Aber keine Sorge, die Apps lassen sich auch individuell anpassen. So kannst du entscheiden, wie lange und auf welche Funktionen deines Handys du verzichten möchtest. Oder du nutzt einfach die Kontrollfunktion deines Handys. Dort kannst du in den Einstellungen ganz einfach die Nutzungsdauer von verschiedenen Apps pro Tag begrenzen.

Besser als ein Social Media Detox: digitale Medienkompetenzen erlangen

Was versteht man unter digitaler Medienkompetenz?

Von digitaler Medienkompetenz gibt es viele verschiedene Modelle. Im Grunde geht es bei der digitalen Medienkompetenz um das Wissen über die Medien und ihre Funktionsweisen, sowie um einen selbstbestimmten,  bewussten und vor allem kritischen Umgang mit den Medien.

Warum die richtige digitale Medienkompetenz so viel besser als ein Social Media Detox ist

Ein Social Media Detox ist eine gute Möglichkeit, um sich von der digitalen Welt zu distanzieren. Doch anstatt von Detox zu Detox zu hetzen ist es viel wichtiger, einen guten und gesunden Umgang mit den Sozialen Medien zu erlernen. Wenn man es aus der Suchtabhängigkeit zu einem vernünftigen Nutzungsverhalten geschafft hat, sind Social Media Detox nicht mehr zwingend notwendig. Durch die  Medienkompetenz  wird dein Nutzungsverhalten also nicht kurzfristig, sondern nachhaltig positiv verändert.

jobmensa Fazit

Bleib stets dabei, dich und deinen Umgang mit den sozialen Medien zu hinterfragen. Nicht jeder Trend funktioniert für jede*n und es ist in einer zunehmend digitalen Welt wichtig, einen nachhaltigen Umgang zu erlernen. Ein Social Media Detox auszuprobieren, kann auf keinen Fall schaden!

Falls du momentan auf der Suche nach einem flexiblen Nebenjob bist, der dich für ein paar Stunden am Tag von dem Thema ablenkt, schau dich doch einfach mal bei jobmensa um, hier wirst du sicherlich fündig!