Der Einzug in die erste eigene Wohnung ist ein bedeutsamer Schritt in Richtung Selbstständigkeit und markiert für Viele den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ob direkt nach dem Abitur, zum Studienbeginn oder nach einer Trennung: Die Erstausstattung einer Wohnung bringt viele Fragen mit sich, dabei umfasst sie alle grundlegenden Möbel und Haushaltsgeräte, die für ein eigenständiges und angemessenes Wohnen in der eigenen Wohnung notwendig sind. Dazu zählen beispielsweise ein Bett, ein Tisch, Stühle, Schränke sowie wichtige Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine. Was ist unerlässlich, was lässt sich gebraucht kaufen und wie hoch sind die Kosten? In diesem Artikel findest du alle relevanten Informationen, um deine erste Wohnung sinnvoll und kosteneffizient einzurichten.
Erstausstattung Wohnung: Der Einstieg ins eigene Zuhause
16.07.2025


Was sollte man besser neu kaufen?
Nicht alles muss für die Erstausstattung neu angeschafft werden, doch es gibt einige Dinge, bei denen sich ein Neukauf aus hygienischen oder funktionalen Gründen empfiehlt. Einige dieser Gegenstände sind Teil der unverzichtbaren Grundausstattung einer Wohnung: Matratzen, Kissen und Bettdecken gehören dazu, da sie direkt mit dem Körper in Kontakt kommen. Auch ein funktionierender Rauchmelder, ein Erste-Hilfe-Set und saubere Müllbehälter sollten neu gekauft werden. Elektronische Geräte wie ein Wasserkocher, ein Toaster oder ein Staubsauger sind gebraucht oft schwer auf Funktionalität zu prüfen – hier kann sich ein Neukauf lohnen.
Letztlich hängt die Entscheidung für Neuanschaffungen auch immer vom verfügbaren Budget ab.
Was lässt sich für die Erstausstattung aus dem Elternhaus mitnehmen?
Einiges aus dem Elternhaus lässt sich problemlos in die neue Wohnung integrieren. Dazu gehören Schreibtischstühle, Regale, Bettwäsche, Lampen oder kleinere Dekorationsartikel. Auch Geschirr, Handtücher und Werkzeuge sind meist bereits vorhanden und können mitgenommen werden. Wer ein Bett oder einen Schreibtisch mitnehmen möchte, sollte jedoch den vorhandenen Platz in der neuen Wohnung im Blick behalten.
Second-Hand als clevere Alternative
Möbel aus zweiter Hand sind nicht nur kostengünstig, sondern oft auch nachhaltig. Sie können einen wichtigen Teil der Erstausstattung einer Wohnung darstellen und helfen dabei, das Budget zu schonen. Flohmärkte, Online-Plattformen oder lokale Sozialkaufhäuser bieten vielfach gut erhaltene Sofas, Tische, Kommoden oder Stühle zu fairen Preisen. Besonders bei größeren Anschaffungen wie Kleiderschränken oder Betten kann man hier viel Geld sparen. Wichtig ist, vor dem Kauf den Zustand genau zu prüfen und die Möbel vor Ort zu besichtigen.
Kostenplanung für die Erstausstattung
Die Ausgaben für eine Erstausstattung variieren stark, je nach Ansprüchen und vorhandenen Gegenständen. Für eine effektive Kostenplanung ist es wichtig, ein klares Budget festzulegen, um die Ausgaben im Blick zu behalten und Prioritäten zu setzen. Wer staatliche Unterstützung erhält, sollte beachten, dass der Regelbedarf als Grundlage für die Berechnung der Erstausstattungskosten dient. Im Durchschnitt sollte man mit folgenden Kosten rechnen:
Schlafbereich 300-600 €
Küche & Kochzubehör 200-500 €
Wohnbereich 250-700 €
Badezimmer 100-200 €
Reinigung & Tools 50-150 €
Gesamt 900-2150 €
Sparpotenzial besteht durch Second-Hand-Käufe, Mitnahmen aus dem Elternhaus und das Sammeln von Angeboten.
Förderung zur Erstausstattung einer Wohnung
Die Förderung zur Erstausstattung einer Wohnung ist eine wichtige Leistung des Jobcenters, die Menschen in besonderen Lebenslagen unterstützt. Voraussetzung für die Bewilligung ist, dass der Bedarf an Möbeln und Haushaltsgeräten nicht durch eigenes Einkommen oder vorhandenes Vermögen gedeckt werden kann. Die Förderung umfasst alle notwendigen Gegenstände, die für die Grundausstattung der Wohnung erforderlich sind – von Möbeln über Haushaltsgeräte bis hin zu grundlegender Küchenausstattung. Je nach Entscheidung des Jobcenters erfolgt die Unterstützung als Geldleistung, mit der die benötigten Dinge selbst angeschafft werden können, oder als Sachleistung, bei der die Gegenstände direkt zur Verfügung gestellt werden. Wer eine Erstausstattung einer Wohnung beantragen möchte, sollte die Voraussetzungen genau prüfen und den Antrag sorgfältig vorbereiten.
Übernahme von Möbeln und Küchen – Chancen und Risiken
Eine Übernahme von Einbauküchen oder anderen großen Möbeln von Vormieter*innen kann praktisch und preiswert sein. Sie trägt wesentlich zur Einrichtung der neuen Wohnung bei und erleichtert den Start in das eigene Zuhause. Wichtig ist, dass ein schriftlicher Übernahmevertrag aufgesetzt wird, in dem Preis, Zustand und genaue Beschreibung der Gegenstände festgehalten sind. Auch sollte geklärt sein, wer im Schadensfall haftet. Bei defekten Elektrogeräten wie Herd oder Spülmaschine kann eine Neuanschaffung auf eigene Kosten schnell teuer werden. Daher ist eine ausführliche Besichtigung unerlässlich.
Strukturiert starten: Planung und Prioritäten
Ein Wohnungsplan hilft, den Raum optimal zu nutzen und unnötige Käufe zu vermeiden. Hier ist es besonders wichtig auch darauf zu achten, dass alle geplanten und benötigten Möbel an den vorgesehenen Platz passen. Es empfiehlt sich nicht nur nach dem Grundriss zu planen, sondern einige Wände sicherheitshalber vor dem Möbelkauf auch nachzumessen.
Checklisten unterstützen beim strukturierten Einkaufen. Wer nicht alles auf einmal kaufen möchte, sollte mit den wichtigsten Bereichen beginnen: Schlafplatz, Kochmöglichkeiten und Sanitärbedarf. Alles Weitere lässt sich nach und nach ergänzen.
Checkliste für die Erstausstattung
Eine gut durchdachte Checkliste für die Wohnungserstausstattung ist das A und O, um den Überblick zu behalten und keine wichtigen Gegenstände zu vergessen. Sie sollte individuell an die Größe und den Bedarf der eigenen Wohnung angepasst werden. Zu den wichtigsten Kategorien gehören Möbel wie Bett, Schrank, Tisch und Stühle, Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Herd und Waschmaschine sowie Küchenausstattung, Reinigungsutensilien und weitere Alltagsgegenstände. Wer seine Erstausstattung systematisch plant, vermeidet doppelte Anschaffungen und sorgt dafür, dass die neue Wohnung von Anfang an funktional und gemütlich eingerichtet ist.
Umzug und Logistik: So gelingt der Start ins neue Zuhause
Der Umzug in die erste eigene Wohnung ist ein aufregender Schritt, der gut vorbereitet sein will. Damit der Start ins neue Leben gelingt, lohnt es sich, frühzeitig eine Checkliste für den Umzug zu erstellen. So behältst du den Überblick über alle wichtigen Aufgaben – von der Organisation eines passenden Transportmittels für Möbel und Haushaltsgeräte bis hin zur rechtzeitigen Ummeldung bei Behörden und Dienstleistern. Besonders bei der Erstausstattung der Wohnung ist es sinnvoll, die Logistik genau zu planen: Welche Möbel und Haushaltsgeräte werden zuerst benötigt? Wie lassen sich größere Gegenstände sicher transportieren? Wer kann beim Tragen helfen?
Die Kosten für den Umzug und die Logistik solltest du in dein Budget für die Erstausstattung der Wohnung einplanen. Mit einer durchdachten Planung wird der Umzug zu einem erfolgreichen und stressfreien Erlebnis.
Versicherungen für die erste Wohnung
Beim Einzug in die erste eigene Wohnung und der Erstausstattung sollte auch das Thema Versicherungen nicht vernachlässigt werden. Eine private Haftpflichtversicherung ist besonders wichtig, da sie vor den finanziellen Folgen von Missgeschicken im Alltag schützt – etwa, wenn versehentlich Schäden an der Wohnung oder am Eigentum Dritter entstehen. Zusätzlich empfiehlt sich eine Hausratversicherung, die das eigene Hab und Gut gegen Risiken wie Einbruchdiebstahl, Feuer oder Wasserschäden absichert. Wer sich rechtzeitig um die passenden Versicherungen kümmert, sorgt für eine sichere und sorgenfreie Wohnsituation und schützt die Investitionen in die Erstausstattung der Wohnung optimal.
Weitere Tipps für einen gelungenen Einstieg
Ein Bett, Kochutensilien, Beleuchtung, Reinigungsmittel und ein Kleiderschrank sind elementar für den Start und die Wohnungserstausstattung. Meist ist auch eine Kaution fällig, bis zu drei Monatskaltmieten sind dabei üblich. Staatliche Unterstützung für die Erstausstattung gibt es beispielsweise über das Jobcenter oder BAföG-Sonderzuschüsse, sofern ein Anspruch besteht. Günstige Möbel lassen sich über Online-Kleinanzeigen, Tauschbörsen, Sozialkaufhäuser oder Uni-Foren finden. Der Transport großer Möbel gelingt oft mit gemieteten Transportern oder über Kleinanzeigen mit entsprechenden Angeboten. Falls etwas fehlt, kann man sich kurzfristig bei Freund*innen oder Familie aushelfen lassen. Hausrat- und Haftpflichtversicherung sind sinnvoll, ebenso wie die rechtzeitige Anmeldung von Internet und Strom – idealerweise vor dem Einzug. Für einen reibungslosen Start in der neuen Wohnung empfiehlt es sich, Service-Angebote wie einen Umzugsservice oder Postservice zu nutzen, um beispielsweise die Adressänderung unkompliziert zu gestalten. Die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt muss innerhalb von zwei Wochen erfolgen. Zu vermeidende Fehler sind Spontankäufe, ein fehlender Kostenplan oder der Verzicht auf Vorabbesichtigungen von Gebrauchtmöbeln.
Fazit: Gut geplant ins eigene Zuhause starten
Nicht alles muss neu gekauft werden: Second-Hand spart Geld und schont Ressourcen. Matratzen, Textilien und Geräte mit Körperkontakt sollten besser neu angeschafft werden. Eine Küche vom Vormieter kann vorteilhaft sein, aber nur mit schriftlicher Vereinbarung. Die Gesamtkosten der Erstausstattung für die Wohnung variieren stark, mit 900 bis 2.150 € ist zu rechnen. Planung, Priorisierung und Vergleiche sind das A und O für eine gelungene Erstausstattung. Wer strukturiert vorgeht, spart nicht nur Geld, sondern kann sich in der neuen Umgebung schnell wohlfühlen und den Start in ein selbstbestimmtes Leben optimal gestalten.