Das Vorstellungsgespräch: Was du unbedingt wissen solltest

21.03.2021

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Author: Redaktion
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Die Vorbereitung auf das persönliche Vorstellungsgespräch

Bei einem Vorstellungsgespräch möchte man am liebsten sicher und entspannt sein, oder? Natürlich bleibt ein bisschen Nervosität nie ganz aus, wenn ein Stück der eigenen Zukunft von einem fremden abhängt und nicht ewig Zeit bleibt, ihn von dir zu überzeugen. Trotz allem kannst du dir viel Sicherheit erarbeiten, noch bevor du im Gespräch sitzt! Jobmensa zeigt dir wie das geht!

Mit der richtigen Recherche über das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, kannst du schon einige Punkte im Vorstellungsgespräch abstauben.

Wie dir bestimmt auch bekannt ist, sind die Deutschen für ihre Pünktlichkeit bekannt. Das solltest du auf keinen Fall vergessen, wenn du dich auf den Weg zu deinem Gespräch machst, auch die Anreise sollte wohl geplant sein. Was vor allem die Mädels tagtäglich beschäftigt und vor einem Vorstellungsgespräch auch die Jungs zum Grübeln bringen könnte, ist natürlich die Frage des passenden Outfits. Auch dazu halten wir einige Tipps für dich bereit, damit du dir nicht den Kopf zerbrechen musst! Besonders für die, die vor ihrem allerersten Vorstellungsgespräch stehen, stellt sich die große und manchmal besorgniserregende Frage, was einen eigentlich dort erwartet. Nicht jedes Gespräch läuft genau gleich ab, aber oft gibt es bestimmte Muster, denen gefolgt wird und einige Fragen, die sehr typisch sind.

Auf den ersten Blick mag das alles sehr viel erscheinen. Du findest in unserem Ratgeber aber auch eine Übersicht zu allen Tipps und Tricks, die hier genannt wurden. Also, nutze deine Möglichkeiten den Erfolg vorzuprogrammieren!

Die Recherche vor dem Gespräch

An dieser Stelle erst einmal Herzlichen Glückwunsch. Wer sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten darf, hat es in die engere Auswahl geschafft und damit schon mal eine große Hürde genommen. Allerdings muss man sich ab sofort mit den besten Mitbewerbern messen, und dem potentiellen Arbeitgeber beweisen, dass man hält, was man in der Bewerbung versprochen hat.

Neben den eigenen Qualitäten ist es aber auch wichtig deutlich zu machen, dass man sich für das Unternehmen interessiert und warum man sich gerade für dieses Unternehmen entschieden hat.

Welche Informationen sind wichtig?

Muss man die Geschäftszahlen der letzten zehn Jahre auswendig kennen? Nein, aber es kann nicht schaden zu wissen, wie sich die Zahlen in den letzten Jahren entwickelt haben. Man sollte schon wissen wie lange es das Unternehmen gibt, wie viele Mitarbeiter und Standorte es hat und welche die wichtigsten Personen sind. Außerdem ist es gut die Unternehmensphilosophie zu kennen. Welche Werte das Unternehmen vertritt, ob es zum Beispiel soziale Projekte unterstützt, besonderen Wert auf umweltfreundliches Wirtschaften legt und vielleicht sogar eine eigene Stiftung hat, sollte man in jedem Fall wissen. Das man über die Produkte, die Hergestellt bzw. verkauft werden, bescheid weiß, sollte selbstverständlich sein. Wer darüber hinaus noch über Marktgröße, Marktentwicklungen und Konkurrenten informiert ist, wird möglicherweise mit diesem Wissen glänzen können.

Natürlich hängt es von der Art des angestrebten Jobs ab, in welchem Bereich man besonders gut informiert sein sollte. Wer sich beispielsweise als Maschinenbauingenieur auf eine Stelle in der Entwicklungsabteilung eines Automobilherstellers bewirbt, sollte so viel wie möglich über das Produkt und die Herstellung wissen. Bewirbt sich aber ein BWLer auf eine Stelle in der Marketingabteilung des selben Unternehmens, würde ihm das detaillierte Fachwissen über die Automobilherstellung nicht den gleichen Vorteil verschaffen, wie dem Maschinenbauingenieur. Für eine Stelle im Marketing wäre es zu Beispiel sinnvoll sich vorher über die Außendarstellung und die Zielgruppe des Unternehmens zu informieren. Natürlich braucht man Grundsatzwissen über das Produkt, aber das Image des Produkts bzw. des Unternehmens zu kennen, ist für diesen Bewerber wichtiger. Während der eine mit Zusatzwissen über die neusten Technologien punkten kann, kann der andere mit Informationen über die demographischen Entwicklungen der Zielgruppe Eindruck schinden.

Heißt mit einer Kombination aus gutem Basiswissen über das gesamte Unternehmen und jobspezifischem Fachwissen, ist man bestens vorbereitet.

Wo finde ich die Informationen?

Heutzutage ist in der Regel die Unternehmenswebseite die erste Quelle um an Informationen über das Unternehmen zu gelangen. Viele Unternehmen bieten außerdem die Möglichkeit auf Anfrage Broschüren und Factssheets zuzusenden, die jedoch oft die gleichen Informationen enthalten, die man schon der Webseite entnehmen konnte. Diese Informationen zu kennen, wird heute aber meist erwartet und bringt dem Bewerber nur selten Extrapunkte.

Ein einfacher Weg weitere Informationen zu finden, ist es den Namen des Unternehmens bei großen Suchmaschinen einzugeben oder den Wirtschaftsteil von Tageszeitungen und Wirtschaftsmagazine zu durchsuchen. Wer sich für genaue Zahlen interessiert kann auch das Handelsregister oder aktuelle Geschäftsberichte zurate ziehen. Um mehr über die Produkte zu erfahren, kann man, je nachdem worum es sich bei den Produkten handelt, einfach mal ein Geschäft besuchen und sich unverbindlich beraten lassen. Dabei erfährt man zum Beispiel welche Vor- und Nachteile das Produkt hat und ob das Produkt eines Konkurrenten vielleicht besser ist. Hat man die Möglichkeit, sollte man ruhig auch mal mit Mitarbeitern oder Ehemaligen sprechen um ein möglichst vielschichtiges Bild des Unternehmens zu bekommen.

Je mehr Informationen man hat, desto besser, doch man sollte sich genau überlegen, welche Informationen einem Pluspunkte bringen können und welche man im Zweifelsfall besser für sich behält.

Die Anreise zum Vorstellungsgespräch

Wer zu spät, verschwitzt und keuchend in das Büro seine potentiellen Arbeitgebers stolpert, wird sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen, jedoch keinen positiven. Wer es bis zu einer Einladung zum Vorstellungsgespräch geschafft hat, wird wohl kaum riskieren, sich durch einen solchen Auftritt sämtliche Chancen zu verbauen. Genau wie alles Andere, sollte auch die Anreise zu einem Vorstellungsgespräch sorgfältig geplant werden. Das ist umso wichtiger, je weiter das Gespräch vom eigenen Wohnort entfernt stattfindet. Je länger die Anreise, desto mehr kann dazwischen kommen. Wenn möglich, ist es natürlich gut, die Strecke schon im Vorfeld einmal abzufahren und sich eventuell auf dem Firmengelände orientieren, damit man weiß wo man am Tag des Vorstellungsgespräches genau hin muss. Sollte das nicht möglich sein, kann man immer noch online so viel wie möglich in Erfahrung bringen. Einige Unternehmen legen der Einladung gleich eine Wegbeschreibung bei.

Anreise mit dem eigenen Auto

Wer sich dafür entscheidet mit dem eigenen Auto zu dem Gespräch zu fahren und die Strecke nicht, oder nicht gut kennt, sollte die Strecke vorher genau planen. So weiß man genau wie lang die Strecke ist und wo man Baustellen einplanen muss. Zusätzlich sollte man am besten ein Navigationssystem oder doch zumindest eine gute Wegbeschreibung dabeihaben um sich nicht zu verfahren und dadurch zusätzlich unter Druck zu setzen.

Aber egal wie gut man sich vorbereitet, weiß jeder der schon einmal auf der Autobahn unterwegs war, dass Staus jederzeit und überall auftreten können. Damit muss man rechnen und sollte dafür Zeitpuffer einplanen. Je länger die Strecke ist, desto mehr Puffer sollte man einkalkulieren. Hat man großzügig kalkuliert und kommt viel zu früh am Zielort an, kann man immer noch ein wenig spazieren gehen, irgendwo einen Kaffee trinken oder sich noch ein wenig frisch machen. Viel zu früh zum Gespräch zu erscheinen wäre allerdings keine so gute Idee, weil man seinen Gesprächspartner so in Verlegenheit bringen könnte.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Nicht jeder hat die Option mit dem Auto zum Vorstellungsgespräch zu fahren und ist daher auf Bus und Bahn angewiesen, aber auch wenn man die Wahl hat, gibt es gute Gründe sich für öffentliche Verkehrsmittel zu entscheiden. Obwohl man natürlich auch bei Bussen und Bahnen immer mit Verspätungen rechnen muss, ist es für viele deutlich entspannter als selbst zu fahren. Man erspart sich dadurch Staus, Parkplatzsuche und den Stress eine falsche Autobahnausfahrt zu nehmen, oder sich im Einbahnstraßengewirr einer fremden Stadt zu verirren. Gerade längere Zugfahrten eignen sich hervorragend für eine letzte Vorbereitungsphase und man kommt meist viel entspannter am Zielort an.

Kosten für die Anreise

Prinzipiell ist der potentielle Arbeitgeber verpflichtet die Reisekosten zu erstatten, wenn er einen Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch einlädt. Dabei ist es egal ob es um eine ausgeschriebene Stelle, oder eine Initiativbewerbung geht und ob der Bewerber schließlich den Job bekommt, oder nicht. Nur wenn bereits in der Einladung steht, dass keine Reisekosten übernommen werden können, ist der Arbeitgeber von der Verpflichtung diese zu tragen entbunden. Zu den Reisekosten zählen die Fahrtkosten und möglicherweise eine Übernachtung in einem preislich angemessenen Hotel, sowie eventuelle Verpflegung.

Dem Unternehmen die Rechnungen für ein Flugticket, eine Übernachtung im Luxushotel und ein Drei-Gänge-Menü zu präsentieren, ist aber nicht empfehlenswert. Die Höhe der Kostenübernahme richtet sich meist nach der Größe des Unternehmens und der Wichtigkeit der angestrebten Position. Viele Unternehmen geben entweder in der Einladung oder auf ihrer Webseite Auskunft darüber, welche Kosten sie übernehmen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich im Vorfeld bei dem Unternehmen nachzufragen.

Richtige Kleidung ‒ der erste Eindruck zählt

Das richtige Outfit für ein Vorstellungsgespräch zu finden, ist eine Wissenschaft für sich. Zur Branche soll es passen, zum Unternehmen soll es passen, zur Position soll es passen und natürlich auch zum Bewerber selber. Wohl soll man sich in seinem Outfit fühlen, sich nur nicht verkleidet vorkommen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wenn man nur daran gewöhnt ist in Jeans und T-Shirt in der Uni zu sitzen. Sicher ist, dass man mit seriöser Kleidung zeigt, dass man das Gespräch ernstnimmt und das Unternehmen auch nach außen hin repräsentieren kann. Grundsätzlich sollte man in jedem Fall einen gepflegten und ordentlichen Eindruck machen. Wenn man sich in Businesskleidung unwohl fühlt, sollte man sein Outfit so früh wie möglich kaufen und es schon ein mal zu Hause probe zu tragen um sich an das Gefühl und den Anblick gewöhnen zu können. So fühlt man sich am entscheidenden Tag sehr viel wohler in seiner Haut und kann die nötige Souveränität ausstrahlen.

Kleidung und Branche

Hat man sich bei einer Bank, Versicherung oder Unternehmensberatung beworben, ist die Kleiderfrage schnell beantwortet. In diesen und ähnlichen Branchen ist man mit einem klassischen Businessoutfit auf der sicheren Seite. Ein Anzug oder Kostüm in schwarz, dunkelblau oder anthrazit, ein klassisches Hemd bzw. Bluse in weiß oder hellblau und schlichte aber schicke Schuhe. Alles sollte natürlich hochwertig, und frisch gebügelt sein und perfekt sitzen. Für die Männer gilt selbstverständlich Krawattenpflicht. Aber was ist mit Branchen in denen der Dress Code längst nicht so streng und klar geregelt ist? Es empfiehlt sich im Vorfeld zu recherchieren wie die Mitarbeiter des Unternehmens insbesondere in der angestrebten Abteilung angezogen sind. Daran kann man sich orientieren und sich für das Gespräch ein bisschen seriöser anziehen, als es die Mitarbeiter im Alltag tuen. Im Zweifelsfall ist es immer besser zu formell gekleidet zu sein, als zu legere.

Branchenunabhängige Fauxpas

  • wilde Frisur

  • unrasiert

  • dreckige Fingernägel

  • dreckige oder ungebügelte Kleidung

  • dreckige Schuhe

  • offene Schuhe

  • keine Strümpfe, oder Tennissocken

  • Schweißgeruch oder Schweißflecken

  • zu viel Parfum oder Aftershave

  • bunte oder stark gemusterte Kleidung

  • zu viel Schmuck

  • zu viel Make-up

  • kurze Hosen

  • Minirock

  • Trägertop

  • tiefes Dekolletee

Kurz gesagt sollte man stets sauber, ordentlich und dezent gestylt erscheinen.